Diesen leckeren Apfelkuchen mit Streuseln habe ich zum Geburtstag meines Schwiegervaters gebacken, weil er gerne Apfelkuchen mag (zwar sonst nicht in vegan, aber Hauptsache, er schmeckt, oder 😉?). Verspeist haben wir ihn auf einer gemeinsamen Radtour 🚲☀️ um Bocholt auf einer Picknick-Bank mit Blick auf das Wasserschloss in Rhede💧🏰🌳✨. Es war wirklich ein sehr schöner Tag!
Wir waren übrigens noch nie vorher bei Bocholt Fahrradfahren und ich war echt SEHR begeistert von den glatten, guten Radwegen 👍. Davon können wir in Düsseldorf und Umgebung (bzw. vorher in Köln) nur träumen 😅!!
Tipps zum Kuchen
Dieser vegane Apfelkuchen ist wirklich einer meiner Lieblingskuchen! In den letzten Jahren habe ich ja wenige Rezepte hier gepostet. Das liegt nicht nur daran, dass ich wegen meiner Medienprojekte nur wenig Zeit zum Backen hatte, sondern auch, dass ich fast immer nur diesen einen Kuchen (meistens aus Zeitgründen allerdings ohne Streusel) gemacht habe – weil er sowohl meinem Partner Hanno als auch mir einfach so gut schmeckt!
Der Teig
Der Teig ist eigentlich ein saftiger Nusskuchen-Teig, den du auch in einer Kastenform als Nusskuchen backen kannst. Ich verwende gemahlene Haselnüsse 🌰, aber du kannst auch gemahlene Mandeln verwenden oder beides mischen. Er basiert auf diesem Rezept – DAS Rezept, das mich damals für das vegane Backen begeisterte 💚!! Es ist also ein Rezept, das mir viel bedeutet ☺️.
Ich finde, die gemahlenen Nüsse machen den Apfelkuchen einfach noch etwas festlicher und zu was ganz Besonderem. Tipp: Im Herbst Haselnüsse selber sammeln gehen, das ist am klimafreundlichsten! Wo du in deiner Nähe welche findest, kannst du auf mundraub.org nachschauen!
Sonst verwende ich fast nie Rohrzucker, denn dieser ist natürlich importiert, also weniger klimafreundlich. Stattdessen benutze ich lieber den hier angebauten weißen Rübenzucker (also den stinknormalen Zucker). Da es aber ein Geburtstagskuchen ist, habe ich doch etwas (bio und Fairtrade) Vollrohrzucker verwendet, denn der gibt dem Teig nicht nur eine intensivere und aromatischere Note, sondern auch mehr Komplexität. Aber du kannst ihn auch durch den "normalen", weißen Zucken ersetzen.
Wenn du statt Weizenmehl Dinkelmehl verwendest ist der Kuchen weizenfrei und damit verträglicher. Viele Menschen vertragen kein Weizen, kommen aber mit Dinkel (eine ältere Form des Weizengetreides) besser klar. Aber Achtung: Das ist keine Option für Menschen mit Zölliakie, die also kein Gluten vertragen. Denn auch Dinkel enthält Gluten!!
Du wunderst dich vielleicht, warum ich Öl statt Margarine verwende. Das liegt daran, dass ich mit Öl konsequent bessere, saftigere Ergebnisse erziele. Außerdem ist es viel einfacher, Teige mit Öl statt festen Fetten herzustellen! Du brauchst keinen Handmixer und die Teige sind deutlich gelingsicherer! Aber auch der gesundheitliche und ökologische Aspekt spielt für mich hier eine Rolle: Denn oft enthalten gehärtete Pflanzenfette trans-Fettsäuren, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken könne – und zu allem Überfluss ist es fast unmöglich, Margarine ohne Plastikverpackung zu bekommen...
Streusel mit Öl??
Ja, das geht und mache ich schon länger. Die Streusel werden beim Anrühren etwas weicher und es können größere Klümpchen entstehen, aber das ist gar nicht schlimm. Probier es mal aus – ich finde es viel unkomplizierter, Streusel so mit nur einem Schneebesen und ganz ohne Handmixer machen zu können!
Äpfel
Ich habe vor Jahren mal bei einem Rezept für Apple Pie gelesen (leider erinnere ich mich nicht mehr, wo 😭), dass das Mischen von verschiedenen Apfelsorten beim Backen die Füllung aromatischer und auch komplexer macht.
Zugegebenermaßen nehme ich aber zum Backen meistens die Äpfel, die bei uns zuhause etwas schrumpelig geworden sind und weiß dann gar nicht mehr, welche Sorten es sind. Wenn ich extra zum Backen Äpfel kaufe, nehme ich gerne – sofern gerade saisonal – Braeburn und Topaz. Hier habe ich sie abwechselnd auf den Teig gelegt.
Glasur trotz Streusel?
Sonst mache ich eigentlich nur eine Glasur, wenn keine Streusel auf den Kuchen kommen. Aber auch hier: Es ist ja ein Geburtstagskuchen. Dafür lohnt sich finde ich die Arbeit. Bei Äpfeln verwende ich gerne Aprikosenmarmelade, die ich für 20 Sekunden in der Mikrowelle erhitze, damit sie flüssig wird. Ohne Mikrowelle geht das auch in einem kleinen Topf unter Rühren.
Manchmal sind Äpfel ja wirklich sehr sauer und das gleicht das etwas aus und gibt ebenfalls dem Kuchen geschmackliche Komplexität. Wenn du keine Zeit hast, kannst du den Schritt aber auch weglassen.
Saftiger Apfelkuchen mit Streuseln
Kochutensilien
- 1 Küchenwaage
- 1 Sparschäer, optional zum Schälen der Äpfel
- 1 Küchenmesser zum Schneiden der Äpfel
- 1 Sieb zum Sieben der mehligen Zutaten
- 2 Rührschüsseln (1 x für den Teig, 1x für die Streusel)
- 1 Schneebesen
- 1 Teigschaber, optional
- 1 Backblech ca. 30 x 40 cm
- 1 Backpinsel
Zutaten
Belag
- 6 mittelgroße Äpfel (ca. 600-700g), zum Backen eignen sich z.B. Braeburn und Topaz gut
- 60 g Aprikosenmarmelade
Streusel
- 150 g Weizenmehl 405 oder Dinkelmehl 630 (für weizenfreie Version)
- 50 g Zucker
- 7–10 g Vanillezucker
- Geriebene Schale 1 Zitrone
- 75 ml geschmacksneutrales Pflanzenöl, ich nehme immer Bio Back- & Bratöl
Boden
- 300 g Weizenmehl 405 oder Dinkelmehl 630 (für weizenfreie Version)
- 10 g Mais- oder Kartoffelstärke
- 15 g Bio-Backpulver (= Reinweinsteinbackpulver)
- 1 TL Zimtpulver
- 100 g gemahlene Haselnüsse, alternativ auch Mandeln
- 150 g Zucker
- 50 g Vollrohrzucker (bio & Fairtrade), gibt dem Ganzen eine intensivere, aromatischere Note, kann aber auch durch 50 g normalen, weißen Zucker ersetzt werden
- 7–10 g Vanillezucker
- 100 ml geschmacksneutrales Pflanzenöl, z. B. Bio Back- & Bratöl
- 300 ml Hafermilch selbermachen: ca. 27 g Haferflocken mit 270 ml Wasser 30 Sek. im Mixer auf höchster Stufe mixen, fertig (zum Backen kein Absieben nötig)
Außerdem
- etwas geschmacksneutrales Pflanzenöl zum Einfetten des Backblechs, alternativ das Backblech mit einer Dauerbackmatte auslegen 🙂
Anleitungen
Belag und Blech vorbereiten
- Äpfel waschen, schälen und dann in dünne Spalten schneiden. Zur Seite stellen
- Das Backblech einfetten oder mit einer Dauerbackmatte auslegen
Streusel vorbereiten
- Mehl in eine Rührschüssel sieben.
- Zucker, Vanillezucker und geriebene Zitronenschale dazugeben und mit einem Schneebesen vermischen.
- Öl dazugeben und mit dem Schneebesen verrühren, bis sich Streusel bilden. Es ist nicht schlimm, wenn sich größere Klümpchen bilden.
Teig für den Boden zubereiten
- Mehl, Stärke, Backpulver und Zimt in eine Rührschüssel sieben.
- Gemahlene Nüsse, Zucker, Vollrohrzucker und Vanillezucker dazu geben und mit dem Schneebesen von den Streuseln vermischen. Es ist nicht schlimm, wenn noch vereinzelt etwas Streuselteig am Schneebesen klebt.
- Öl und Hafermilch dazu geben und mit dem Schneebesen nur so lange verrühren, bis sich alle Zutaten verbunden haben. Vereinzelte, kleinere Klümpchen können ignoriert werden, die lösen sich beim Backen von alleine auf.
- Den Teig mit einem Teigschaber auf das Backblech geben und glattstreichen.
Nun alles zusammenführen
- Den Ofen auf 175ºC Ober-/Unterhitze oder 160ºC Heißluft/Umluft vorheizen.
- Die Apfelspalten gleichmäßig auf den Teig verteilen.
- Die Aprikosenmarmelade für 20 Sekunden in der Mikrowelle oder einem kleinen Topf auf wenige Minuten mittlerer Hitze erwärmen. Die Marmelade sollte so flüssig sein, dass sie mit dem Backpinsel verstrichen werden kann.
- Die Apfelspalten mit der Aprikosenmarmelade bepinseln.
- Die Streusel nun gleichmäßig auf dem Backblech verteilen. Größere Klumpen dabei zwischen den Fingern zerkleinern.
- Im Ofen auf mittlerer Schiene 45 bis 60 Minuten backen. Backbleche sind leider nicht immer gleich groß und daher variiert die Höhe des Kuchens. Je flacher der Kuchen, desto schneller ist er fertig. Der Kuchen ist fertig, wenn ein eingestochenes Stäbchen oder Messer sauber herauskommt, ohne, dass Teig dranhängt.
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