Liebe Leser*innen von Cakeinvasion!
Heute passiert etwas, das gewissermaßen eine absolute Premiere darstellt – und ihr glaubt gar nicht, wie stolz ich bin, Teil davon zu sein: Es gibt einen Gastbeitrag. Von mir. Für euch. Als Shia mich danach fragte, konnte ich mein Glück schwer fassen, das könnt ihr euch sicher denken – verfolge ich ihren Blog doch schon, seitdem ich überhaupt eine Ahnung davon habe, dass sowas wie vegane Backblogs überhaupt existieren.
Aber wer bin ich eigentlich?
Ich bin Jenni und blogge seit etwas mehr als einem Jahr ebenfalls fleißig – mein kleines Projekt heißt Mehr als Grünzeug. Hier tobe ich mich – weil ich genau wie Shia eine Schwäche für’s Backen habe – in der Küche aus und versorge euch (wenn ihr denn mögt) mit leckeren, gesunden und saisonalen veganen Rezepten, sowohl süß als auch herzhaft. Darüber hinaus schreibe ich ellenlange Artikel über alles, was mich in meinem Leben im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit bewegt – und das ist eine Menge. Angefangen zu philosophischen Exkursen über Selbstfindung über erste Schritte in Richtung Zero Waste (übrigens nachhaltig von – na? – Shia inspiriert) bis zu investigativen Artikeln über Plastik und seine gesundheitlichen Auswirkungen. Und es macht mir riesigen Spaß, so viel sei gesagt – schaut doch einmal vorbei, ich würde mich freuen!
Und damit ihr gleich einen Vorgeschmack (im wahrsten Sinne des Wortes!) bekommt auf die Art der Rezepte und darauf, was ich meine, wenn ich sage, dass meine Artikel wirklich lang sind, habe ich euch heute ein unglaublich leckeres Rezept für einen supereinfachen, rohveganen Schokokuchen mitgebracht. Der ist wirklich zum Sterben gut, das verspreche ich euch. Aber zuerst gibt es eine Geschichte.
Im Hause Grünzeug sind Schokokuchen sehr populär. Unglaublich populär.
Wenn ich backe, lasse ich mich gerne von verschiedensten Quellen inspirieren – das können andere Foodblogs sein, das können aber auch Pinterest oder Instagram mit all‘ ihren schönen Bildchen sein, die einem sofort das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
Und natürlich meine Koch- und Backbücher. Ich bin – ihr wisst es mittlerweile – von der alten Schule, was Bücher betrifft. Sie üben einen ganz besonderen, magischen Reiz auf mich aus und ich konnte mich bisher beim besten Willen noch nicht mit E-Books anfreunden. Ich brauche das Haptische, das Knistern der Seiten, den Duft (ich liebe sowohl den Duft frisch bedruckten Papiers als auch jenen leicht abgestanden-staubigen Geruch von Antiqutariatsbüchern), das Nase-Hineinstecken-Können.
Ihr ahnt es bereits: Diese Vorliebe liegt ein wenig im Clinch mit meinen aktuellen Zero-Waste-Bestrebungen. Immerhin versuche ich aktuell, viele Bücher nicht selbst zu kaufen, sondern auszuleihen und sie so wieder in den Lesekreislauf zu integrieren. Vielleicht überwinde ich irgendwann doch meine Abneigung gegen elektronische Bücher, wer weiß? Und bis es soweit ist, hege und pflege ich jene analogen Werke, die ich bereits besitze (obwohl sich davon auch schon eine Menge von mir verabschieden durften).
Und wenn ich denn nun ein neues Backwerk in die Tat umsetzen möchte, so schaue ich zuerst entweder in meine Pinterest-Sammlung – oder aber ich schlage, hungrig nach Inspiration, eines meiner geliebten Backbücher auf. Wenn ich dann so darin blättere ("Das und das und das muss ich ja unbedingt auch einmal ausprobieren!“), kommt meistens Mr. Grünzeug hinzu und schaut mir über die Schulter.
Es dauert dann nicht lang und wir brüten gemeinsam darüber, was wir demnächst essen möchten, was toll ausschaut und unseren Kriterien von gutem Essen entspricht und was wir mit hundertprozentiger Sicherheit niemals auf dem Esstisch haben wollen. (Dass die Rezepte am Ende doch immer mehr oder weniger stark ab- und umgewandelt werden, ist typisch für uns Aber erst einmal brauchen wir tolle Ideen.)
Wenn aber Mr. Grünzeug dabeisitzt, dauert es nicht lange, bis sein Finger zielgerichtet auf einem Schokokuchen verweilt.
"Den will ich haben!“
So und nicht anders lautet der Ausspruch, der dann folgt. Und ich? Stehe am nächsten (oder übernächsten) Tag in der Küche, um ihm den Wunsch zu erfüllen (der im Übrigen auch stets mit meinen eigenen konformgeht – wer mag schon keine Schokolade?).
Für diesen Schokoladen-Orangen-Kuchen hier habe ich mich von vielen verschiedenen der genannten Quellen inspirieren lassen und gleichzeitig meine ganz persönliche Note hinzugefügt (eines meiner Markenzeichen ist beispielsweise das Verwenden von Dattelmus anstelle von Industriezucker).
Ich habe aus zwei Gründen ein Faible für Kühlschranktorten: Erstens sind sie wunderbar einfach und schnell hergestellt (man kann einfach nichts falsch machen!). Und zweitens sind sie immer unglaublich lecker und (das wäre dann – strenggenommen – wahrscheinlich ein dritter Punkt) es ist sehr einfach, wunderschöne Kunstwerke selbst herzustellen. Bei Trockenkuchen mag das nicht immer gelingen – aber ich finde, die meisten Kühlschranktorten sind wahre Augenweiden.
Bei diesem Exemplar hier habe ich mich fast nicht getraut, es anzuschneiden, so verliebt war ich in den Anblick – und ich bestand darauf, dass Mr. Grünzeug sich das gute Stück von allen Seiten gründlichst besah, bevor ich zur Tat schritt.
Als ich es dann letztendlich doch wagte, waren wir beide umgehauen von dem herrlich schokoladigen Geschmack dieses Kuchens. Das Orangenaroma schmeckt man auch heraus, es hält sich aber dezent im Hintergrund. Sobald der Kuchen Gelegenheit zum Durchziehen hatte (nach spätestens einem Tag) verstärkt es sich allerdings ein wenig, was uns absolut nicht gestört hat – im Gegenteil.
Der Schokoladen-Orangen-Kuchen hält sich ungefähr 3-4 Tage bei ununterbrochener Lagerung im Kühlschrank. Aber ich glaube nicht, dass er bei euch so lange überleben wird, wenn ich ehrlich bin…
Und damit lasse ich euch nun mit dem Rezept und der Aufforderung, die Küche zu entern, allein…
- 2 Tassen Mandeln, gemahlen
- 2 Tassen Mandeln, gemahlen
- 4 EL Kakaonibs
- 4 EL Kakaonibs
- 1 EL Kokosöl (fest gemessen)
- 1 EL Kokosöl (fest gemessen)
- ½ TL Vanillepulver
- ½ TL Vanillepulver
- ½ Tasse Kokosraspel
- ½ Tasse Kokosraspel
- 1 Prise Meersalz
- 1 Prise Meersalz
- 4 EL Dattelmus*
- 4 EL Dattelmus*
- 1 ½ Tassen Cashew-Bruch
- 1 ½ Tassen Cashew-Bruch
- 1 geriebene Orangenschale
- 1 geriebene Orangenschale
- Saft von 1 Orange
- Saft von 1 Orange
- 3 EL Dattelmus*
- 3 EL Dattelmus*
- 4 EL Kakaopulver
- 4 EL Kakaopulver
- 2 EL Kokosöl (fest gemessen)
- 2 EL Kokosöl (fest gemessen)
- Wichtig: Das Kokosöl braucht ihr sowohl hier als auch beim Zubereiten der Schoko-Creme nicht erhitzen – der Mixer bekommt das auch so wunderbar eingearbeitet!
- Gebt alle Zutaten für den Boden in euren Standmixer und lasst ihn alles zu einer dicken Paste vermengen. Vielleicht müsst ihr die hinaufwandernde Mischung ab und zu nach unten schieben, damit die Klingen alles erwischen und die Paste gleichmäßig wird.
- Gebt die fertige Boden-Mischung in euere Form, streicht sie gleichmäßig glatt und drückt sie etwas an. Widmet euch nun der Schokoladen-Schicht.
- Wichtig: Nehmt für das Schokoladen-Topping nur die Hälfte der geriebenen Orangenschale! Stellt die andere Hälfte beiseite – wir brauchen sie gleich für die Dekoration.
- Auch hier dasselbe Verfahren wie gerade beim Boden: Gebt alle Zutaten für die Schoko-Schicht in den (mittlerweile gesäuberten) Mixer und vermengt alles zu einer streichfähigen, superschokoladigen Creme.
- Gebt diese Schokoladen-Creme nun auf den fertigen Boden und streicht sie ebenfalls glatt.
- Verteilt nun die übrig gebliebenen Orangen-Zesten über der Schoko-Schicht, bewundert euer Kunstwerk und stellt es anschließend für die nächsten 2-3 Stunden in den Kühlschrank, um gut festzuwerden.
- Herausnehmen, anschneiden, genießen!
Eric
Was genau heißt Tasse?
200 oder 250ml?
Lieben Gruß
Eric
Nicole
Das klingt aber total lecker. Muss ich unbedingt mal ausprobieren.
Liebe Grüße
Nicole
Julia
Das Rezept muss ich gleich heute mal testen 😉 sieht sooooo lecker aus Kannst du mal ein Rezept zu einem veganen russischen zupfkuchen machen ? Ich wünsch dir ein schönes Wochenende
Gruß Julia
Mara
Ohh, der hört sich ja wirklich klasse an!
Ich liebe rohe Schokokuchen, die sind einfach so so gut! 🙂
Liebe Grüße!
Bianca
Liebe Jenni, liebe Shia,
was für ein schöner Start in den Tag per Newsletter über einen Gastbeitrag von DIR HIER zu lesen.
Mal wieder sehr sympathisch geschrieben und das Rezept klingt wirklich toll! Wird so oder so ähnlich (ich bin ja auch so ein Rezepte Ab- und Umwandler 😉 ) ausprobiert. Schokokuchen geht nämlich wirklich immer!
Ihr zwei seid ganz große Inspirationen ♥
Ganz liebe Grüße
Bianca von http://www.herzfood.de
Jenni
Liebe Bianca!
Das sind superliebe Worte, ich danke dir ganz herzlich dafür! 🙂
Das mit der Abwandlung nehme ich dir natürlich nicht krumm - ich bin ja selber keinen Deut besser. 😉
Viel Spaß beim Ausprobieren und ganz liebe Grüße!
Jenni