Äpfel bekommt man hierzulande ja das ganze Jahr über. Aber wann haben sie überhaupt Saison? Wir haben uns so daran gewöhnt, alles zu jeder Jahreszeit im Supermarkt bekommen zu können – Erdbeeren im Winter sind nur das Paradebeispiel, wo jeder Bescheid weiß und den Kopf schüttelt. Worüber wir nicht nachdenken: Gurken, Tomaten, Zucchini, Auberginen, genau, und Äpfel, sie haben alle nur im Sommer (vor allem im Hochsommer) Saison, aber sie sind gehören offenbar schon so zum Standard in der Küche, dass da keiner im Winter auch nur mit der Wimper zuckt, wenn sie im Einkaufskorb landen.
Ich möchte mich da natürlich keinesfalls ausnehmen! Hanno (mein Mann) und ich hatten uns für 2016 vorgenommen, so gut es geht regional und saisonal einzukaufen und haben erst vor einem Monat ziemlich frustriert die Zügel gelockert. Aber wir bleiben dran! Ich glaube, wir haben das einfach nur viel zu verkrampft angegangen und haben jetzt mal das Tempo rausgenommen, was aber auch einfach ist, weil im Sommer ja die coolsten Sachen Saison haben 😜.
Punkt ist: Ich habe mich tierisch gefreut, dass wir jetzt endlich saisonale Äpfel bekommen! Und ich konnte mir sogar ein bisschen Zeit zusammenkratzen, um mal wieder (was Schnelles zumindest) zu backen! Bei mir geht es ja seit Jahresbeginn schon drunter und drüber.
Wer das nicht mitbekommen hat, eine kurze Zusammenfassung: Ich lebe inzwischen annähernd müllfrei, habe vor genau einem Jahr einen neuen Blog – Wasteland Rebel – angefangen, wo ich darüber schreibe, nachdem das Thema hier etwas Überhand nahm. Der Blog, von dem ich erwartete, dass den sowieso keiner liest, weil man a) beim googeln des Namens eigentlich nur die gleichnamige Counterstrike-Waffe findet (war mir aber egal 😜), und ich b) nicht davon ausging, dass irgendwer nach Sachen wie "Haarewaschen mit Roggenmehl" oder "Wäschewaschen mit Kastanien" googelt. Naja, ich hatte mich verschätzt, denn das Thema riss viel Medienaufmerksamkeit und Ende 2015 wurde ich dann von einem Verlag angesprochen, ob ich darüber nicht ein Buch schreiben möchte, was ich auch tat. Seitdem steht mein Leben Kopf und ein Termin jagt dem nächsten, sodass ich viel unterwegs bin (wo es sich äußerst schlecht bäckt) und seit ungefähr vier Monaten durchschnittlich 50-60 Stunden die Woche arbeite und wenn ich zu Hause bin dann auch zu platt zum Entwickeln und Testen von Rezepten bin. Ich backe wohl zwischendurch noch, aber eigentlich meine erprobten Rezepte, weil ich im Kopf zu matsche bin, um noch groß mitzudenken.
Es tut mir im Herzen weh, dass ich momentan Cake Invasion nicht die nötige Aufmerksamkeit schenke, und dafür möchte ich mich bei euch entschuldigen! Ich arbeite gerade daran, wieder auf ein Arbeitspensum zu kommen, das ausgeglichener ist und ich auch auf Dauer so aufrecht erhalten kann, und natürlich werde ich in meinem Leben weiterhin auch Backen (sonst bekomm ich Entzugserscheinungen!) und die Sachen werden natürlich auch hier veröffentlicht!
- 100 g Dinkelvollkornmehl
- 100 g Dinkelmehl 630
- 15 g Speisestärke
- 2 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 70-90 g Zucker
- 10 g oder 1 Pck. Vanillezucker
- Schale 1 Bio-Zitrone
- 75 ml geschmacksneutrales Pflanzenöl (ich nehme gerne Bio Back- & Bratöl oder Rapsöl, da habe ich eins aus dem Unverpackt-Laden, das einen buttrigen Geschmack hat)
- 200 ml Pflanzenmilch eurer Wahl (ich nehme am liebsten Hafermilch, für eine sojafreie Version natürlich keine Sojamilch verwenden)
- 1 mittelgroßer Apfel
- Muffinform einfetten, dieser Schritt kann bei Silikonformen weggelassen werden.
- Zitronenschale reiben.
- Apfel waschen, falls nicht bio am besten schälen und in Würfel schneiden.
- Den Ofen auf 175ºC Ober-/Unterhitze oder 155ºC Heißluft vorheizen.
- Die Mehle, Speisestärke und Backpulver in eine Rührschüssel sieben.
- Salz, Zucker, Vanillezucker und Zitronenschale dazu geben und mit einem Schneebesern etwas vermischen.
- Öl und Pflanzenmilch dazu geben und nur solange verrühren, bis sich die Zutaten verbunden haben. Kleinere Klümpchen können ignoriert werden, die lösen sich beim Backen nämlich von allein auf.
- Die Apfelwürfel dazu geben und mit einem Teigschaber unterheben.
- Den Teig auf die Muffinförmchen aufteilen und im Ofen auf mittlerer Schiene 20 bis 25 Minuten goldbraun backen.
- Auf einem Kuchenrost abkühlen lassen oder sich direkt über die heißen Muffins drüber machen ;).
Leo
Nachdem meine ersten veganen Backversuche (mit einem veganen Backbuch) nicht wirklich erfolgreich waren, haben mich deine Rezepte bisher nicht enttäuscht. Daher vielen Dank!
Hab die Apfel-Muffins gestern kurzfristig für eine kleine Feier gebacken und alle waren begeistert.
Sehr hilfreich ist auch dein Eintrag über veganes Backen allgemein. Das hat mir viele Fragen beantwortet. Dass man den Teig nicht überrühren darf, sagt einem sonst auch kein Mensch...
Ich werde mich auf jeden Fall auch weiterhin fleißig durch deine Rezeptsammlung backen.
Anni
Der Vorteil so einer Pause ist ja: Meine Nachbackliste wird nicht länger! 😛
Aber ich freue mich trotzdem immer über einen neuen Beitrag/ Rezept. =)
Ille
Dann freue ich mich umsomehr über das tolle Rezept und logo chillst mal etwas-
Bei so nem Stress :-)) das muss ja sein :-)) wenns reinläuft ist ja dann nett hier wieder was zu entdecken!
Tolle SachenTipps
Anke
Liebe Shia,
schön, wieder eine Mail mit Rezept von dir bekommen zu haben! Zumal ich nachher noch Geburtstags-Muffins für eine meiner besten Freundinnen backen möchte und mich noch für kein Rezept entschieden habe. 😉
Und in Bezug auf einen vorhergehenden Kommentar: ich lese deine Texte immer sehr gerne und finde sie weder zu lang, noch unklar oder ohne Aussage!! Im Gegenteil: es gibt heutzutage eine so große Zahl an Blogs, die sich - abgesehen von den Themen natürlich - vor allem durch den persönlichen Stil unterscheiden. Und gerade dein Stil gefällt mir super und ich fände es wahrscheinlich mindestens etwas komisch, wenn von dir auf einmal nur ein kurzer sachlicher(!?) Blogeintrag käme! Dann bräuchtest du ja gleich nur ein Rezept zu posten x-D 😉
Und dein Erfolg mit Wasteland Rebel sei dir total und ohne schlechtes Gewissen gegönnt, du hast ihn absolut verdient! Ich hab jedenfalls vollstes Verständnis dafür, wenn du dich dadurch um Cake Invasion mal nicht so kümmern kannst.
In diesem Sinne: vielen Dank für deine tolle Arbeit und weiterhin alles Gute!!
Liebe Grüße
Anke
Dagmar Gumhold
Liebe, es wundert mich nicht, dass du mit deiner Zeit knapp bist. In diesem Mail hast du wieder soooooooooo viel geschrieben und eigentlich nichts dabei gesagt.
Also: Um Zeit zu sparen, werde etwas effizienter. KURZ KLAR UND SACHLICH!
Nicht, dass ich dich kritisieren möchte, mir gefallen deine langen Mails, aber notwendig sind sie nicht.
Ramona
Liebe Shia,
habe mich sehr gefreut mal wieder ein Rezept von dir in meinem Postfach zu finden. Auch ich versuche nach einiger Zeit möglichst saisonal einzukaufen, was sich wirklich nicht einfach gestaltet. Vor allem im deutschen Winter kann man sich dann erstmal mit Kohl, Kohl und nochmals Kohl anfreunden...
Eine Zeile deiner Einleitung fand ich dann aber etwas irreführend und würde es gerne klarstellen. Als Ernährungswissenschaftlerin bin ich mit der Saison von Obst und Gemüse gut vertraut. Mit dem Satz "..und Äpfel, sie haben alle nur im Sommer (vor allem im Hochsommer) Saison" könntest du aber die armen Äpfel leicht in ein falsches Licht rücken. Die Saison für Äpfel beginnt gerade mal im August also im Spätsommer und je nach Sorte reicht sie bis in den November hinein. Und wie schon jede gute Hausfrau mit kühlem Keller wusste: Äpfel sind super haltbar. In kalter Umgebung bei etwas über null Grad halten sich die deutschen Äpfel sogar bis in den März des nächsten Jahres hinein. Daher kann man ja auch sehr lange deutsche Äpfel im Supermarkt kaufen.
Die einzige Zeit, in der Äpfel nicht wirklich frisch aus Deutschland kommen könnten ist der späte Frühling und (ja!) der Hochsommer (Juli!), den du als Saison betitelt hast.
Ich hoffe, das klang nun nicht all zu besserwisserisch von mir 🙂 aber der arme Apfel tat mir hier etwas leid.
Viele liebe Grüße,
Ramona