Vor einigen Monaten hatte ich ja beschlossen, Margarine an den Nagel zu hängen!
Bei Margarine bin ich damals von der Deli Reform irgendwann auf Alsan Bio umgestiegen, weil ich dachte, dass Alsan als unraffinierte Bio-Margarine in Pergamentpapier die ökologischere Alternative sei. In Alsan Bio ist wie in fast allen Margarine-Sorten trotzdem noch Palmöl drin - Bio-Palmöl. Dass Palmöl eine ganz schöne Umweltkatastrophe ist, wusste ich. Aber ich dachte, dass Bio-Palmöl da anders wäre. Einer Leserin machte mich dann darauf aufmerksam, dass es kein nachhaltiges Palmöl gibt (danke noch mal an dieser Stelle!!). Ich recherchierte daraufhin und kam ebenfalls zu dem Schluss, dass "nachhaltiges Palmöl" nicht mehr als Greenwashing ist.
Da ich seit inzwischen gut einem Jahr außerdem zero waste, d.h. fast komplett müllfrei, lebe (mehr dazu auf meinem anderen Blog), kamen die wenigen palmölfreien Margarinen (Sojola, Soyatoo!, Goldina Rapsmargarine, LeHa Schlagfix Rapsmargarine) aufgrund der Plastikverpackungen für mich nicht in Frage.
Einige Leute wollten mir tatsächlich daraufhin Butter schmackhaft machen! Die kommt für mich nicht nur nicht in Frage, weil es ein tierisches Produkt ist, sondern auch weil Butter - wie alle tierischen Produkte - eine schlechte CO2- und Wasserbilanz hat, sprich, eine Umweltbelastung darstellt. Mehr zu virtuellem Wasser hier, ein Tabelle für CO2-Bilanz bei Lebensmittel gibt es auf der Seite vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Es muss doch auch möglich sein, ganz ohne ein festes Fett Plätzchen zu backen, dachte ich mir. Ähnlich, wie ich damals nach vielen unzufriedenstellenden Versuchen, mit Ei-Ersatz zu backen schließlich beschloss, es mal ganz anders aufzuziehen! Und ja, es geht!! Hier gibt es alle meine veganen Plätzchenrezepte ohne Margarine! Es werden auch noch mehr, versprochen 😉!
Dieses Rezept ist übrigens inspiriert von den türkischen Mehlplätzchen mit Nussmus von der lieben Deniz von healthy on green, die ich auf der Keimling-Award-Feier kennengelernt habe und die Gewinnerin der Kategorie Rezepte 😁👍!! Guckt unbedingt bei ihr vorbei, denn sie hat ganz klasse vegane und glutenfreie Rezepte, die auch noch gesund sind!!
- 80 g Nussmus eurer Wahl (ich habe Haselnussmus genommen, das gibt es aber recht selten zu kaufen)
- 120 ml geschmacksneutrales Öl (ich nehme inzwischen immer Bio Brat- & Backöl)
- 60 g Puderzucker
- 250 g Dinkelmehl Type 630
- 1 TL Backpulver
- Nussmus, Öl und Puderzucker in eine Rührschüssel geben und mit einem Schneebesen vermischen.
- Dinkelmehl und Backpulver darüber sieben.
- Mit einem Löffel etwas verrühren, den Rest dann mit den Händen verkneten.
- Den Ofen auf 175ºC Ober-/Unterhitze oder 160ºC Heißluft/Umluft vorheizen. Bei Heißluft kann man mehrere Bleche übereinander backen, bei Ober-/Unterhitze muss man die Bleche hintereinander backen.
- Mit den Händen Teig abzupfen (der Teig muss nicht ruhen, kann aber auch für 1 Stunde in den Kühlschrank, dann ist er etwas fester) und zu ca. 3,5cm große Kugeln formen. Diese dann mit den Händen zu ca. 5cm große Plätzchen formen und auf ein mit einer Dauerbackmatte ausgelegten oder einfach eingefettetes Backblech setzen.
- Im Ofen ca. 8 - 12 Minuten goldbraun backen, 5 Minuten auf dem Backblech abkühlen lassen (direkt aus dem Ofen sind die Plätzchen noch sehr fragil) und dann auf ein Rost zum Abkühlen setzen.