Am Sonntag habe ich eine sehr gute Freundin in Leer besucht (von der auch die Anleitung für Schokoguss für Faule stammt, und von deren Mama ich dieses leckere, glutenfreie Nusskuchenrezept habe) und wollte ihr natürlich etwas Leckeres mitbringen. Da sie meinte, dass sie Kuchen mit Obst nicht mag (zu gesund :D) und ihr bisher alle veganen Kuchen nicht geschmeckt haben, wollte ich ihr zeigen, dass es wirklich immer auf den Kuchen ankommt ;). Ich habe ihr auch nicht erzählt, dass der Kuchen vegan war, sondern ihn ihr einfach so gegeben. Obwohl es auch noch ein Obstkuchen war, hat er ihr überraschend gut geschmeckt *hehe*, und als ich ihr dann noch gesagt habe, dass er vegan sei, hatte ich sie - so mein Eindruck (Widerspruchseinwände bitte im Kommentar, liebe Tiffi :D) - nun vollends überzeugt ;).
Als "Gegenleistung" (nein, nicht wirklich, die hätte ich auch so bekommen ;)) habe ich eine halbe Babybadewanne voller Weihnachtsplätzchen eingesackt, die sie extra für mich noch aufgehoben hatte. Ihre Mama macht nämlich die tollsten Weihnachtsplätzchen und jedes Jahr bekomme ich welche ab ^_____^!!
So, jetzt kommt hier auch das Rezept! Klimafreundlich ist es übrigens, weil
- Zutaten tierischen Ursprungs eine schlechtere CO2-Bilanz haben, sodass vegane Gerichte zumeist klimafreundlicher sind.
- Im Grunde nur Zutaten vorkommen, die in unserem Klimazonen angebaut werden (bis auf den Rohrzucker). Folglich haben die Zutaten keinen weiten Weg hinter sich.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Rezept für eine Tarteform ø 28 cm oder zwei kleine Tarteformen ø 20 cm
Mürbeteig:
(hier eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung, aber ACHTUNG: Mit einem anderen veganen Grundrezept!)
400 g Mehl
200 g Margarine
100 g Zucker
4 EL aufgesprudeltes Wasser
geriebene Schale einer Bio-Zitrone
Füllung:
1,5 kg Äpfel
2 EL Zitronensaft
70 g Rohrzucker
70 g normalen Zucker
½ TL Ingwerpulver
1 TL Zimtpulver
1 Msp. geriebenen Muskat oder Muskatpulver
3 EL Maisstärke
60 g gemahlene Mandeln
Außerdem:
Etwas Margarine zum Einfetten der Form
Etwas Mehl für die Arbeitsfläche und das Nudelholz/den Rollstab
Equipment:
Küchenwaage
Messlöffel
Tarteform oder Kuchenpfanne
Evtl. Sparschäler
Evtl. Apfelschneider
Schneidebrett
Küchenmesser
Große Schüssel oder Rührschüssel für die Füllung
Rührschüssel für den Mürbeteig
Backpinsel zum Einfetten der Form
Nudelholz/Rollstab
Palette oder alternativ Tortenheber
Kleine, beschichtete Pfanne
Großes Sieb wie z.B. zum Abgießen von Nudeln
Einen großen Ausstecher, z.B. Sternausstecher
Esslöffel
Alufolie
Kuchenrost oder Rost vom Ofen
- Äpfel schälen, in ca. 8 mm dicke Scheiben schneiden und in eine große Schüssel/Rührschüssel geben. Den Zitronensaft, den Rohrzucker, den normalen Zucker, Ingwerpulver, Zimtpulver und Muskat dazu geben.
- Mit den Händen reingreifen und alles vermischen. Das Ganze nun 1 Stunde stehen lassen, damit die Äpfel Saft verlieren.
- Nun den Mürbeteig machen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern habe ich hier. Dazu alle Zutaten für den Mürbeteig in eine Rührschüssel geben und entweder rasch mit den Händen verkneten oder mit einem Handrührgerät mit Knetaufsatz verkneten. Den Teig in zwei Hälften teilen und zu zwei Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten oder besser noch 1 Stunde ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit die Form einfetten.
Ich habe gleichzeitig eine Miniatur vom Apple Pie gemacht ^^!
- Nachdem der Teig im Kühlschrank geruht hat, eine der zwei Teigkugeln heraus nehmen und die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben.
- Den Teig mit den Händen flachdrücken.
- Den Teig hochnehmen und die Stelle, wo der Teig war wieder mit Mehl bestäuben.
- Den Teig wieder auf die Arbeitsfläche legen und rund ausrollen. Dabei immer wieder mit einer Palette oder einem Tortenheber darunter fahren und den Teig von der Arbeitsfläche lösen.
- Den Rand des Teiges mit den Händen rund formen, dabei den Teig von der Arbeitsfläche mit einer Palette/einem Tortenheber lösen und etwas drehen.
- Mit der Form testen, ob der Teig schon groß genug ausgerollt ist.
Ein bisschen größer muss der Teig noch ausgerollt werden, damit er auch für die Seiten reicht :).
- Den Teig erneut mit der Palette von der Arbeitsfläche lösen und auf das Nudelholz oder den Rollstab aufrollen und über der Form vorsichtig abrollen. Tipp: Mit einem Rollstab geht das Aufrollen leichter als mit dem Nudelholz, weil sich die Rolle des Nudelhozes dabei drehen kann, auch wenn man die Griffe festhält!
- Nun vorsichtig mit den Fingern den Rand andrücken. Einen Riss kann man ganz einfach "flicken", indem man den Teig zusammen schiebt und festdrückt. (Die Fotos vom Riss stammen noch von meinem Rhabarber-Erdbeer-Pie-Rezept ^^)
Ich schiebe einfach den Teig zusammen, sodass er sich überlappt...
... und drücke die Stelle vorsichtig mit den Fingern an.
- Jetzt kümmern wir uns wieder um die Füllung. Die Äpfel haben in der Zwischenzeit ordentlich Saft gelassen.
- Nun sollen die Äpfel mit Hilfe eines Nudelsiebs abtropfen. Ich stelle das Sieb in eine Rührschüssel, um den Saft so aufzufangen. Alternativ könnt ihr bei einem Nudelsieb mit Fuß auch einfach ein Backblech unterstellen und damit den Saft auffangen. Die Äpfel gut abtropfen lassen.
- Nun die Äpfel wieder in die ursprüngliche Schüssel geben. Die gemahlenen Mandeln und die Stärke dazu geben und vermischen.
- Die Füllung in die Form geben.
- Der überlappenden Rand nun mit der Rückseite eines Messers abschneiden.
Das gleiche wiederhole ich mit meiner Miniatur, nur dass ich dazu die Apfelstückchen nochmal klein schnippel
- In einer kleinen, beschichteten Pfanne den aufgefangenen Saft auf höchster Stufe kochen, bis der Saft eingedickt (= dickflüssig geworden) ist. Den eingedickten Saft über die Füllung gießen.
Lasst euch nicht von meiner eckigen Pfanne irritieren - ich habe einfach keine andere kleine Pfanne ;).
- Den Ofen ungefähr jetzt auf 190ºC Ober-/Unterhitze bzw. 170ºC Heißluft/Umluft vorheizen.
- Nun die zweite Teigkugel aus dem Kühlschrank nehmen und wie vorher für den Boden ausrollen, auf dem Nudelholz/dem Rollstab aufrollen und über der Form abrollen.
- Nun mit einem Messer den Überschüssigen Rand abschneiden.
- In der Mitte den großen Ausstecher auflegen und herunterdrücken. Den Ausstecher entfernen und die Konturen vorsichtig mit einem Schnippelmesser nachfahren und den ausgestochenen Teig mit dem Schnippelmesser herauspuhlen. Für die Miniatur habe ich den kleinen Sternausstecher, den man auf dem Foto im Hintergrund sieht, genommen.
- Aus dem überschüssigen Teig vom Rand und von der ausgestochenen Mitte eine Rolle formen und an den Rand andrücken. (Äh, ich hatte zuerst den Rand gemacht, aber wenn man zuerst die Mitte aussticht, kann man den Teig dann auch noch für den Rand benutzen. Naja, daran hatte ich vorher nicht gedacht.)
- Mit einem Esslöfel ein Bogenmuster in den Rand drücken. Für die Minatur habe ich einfach einen Teelöffel benutzt ;).
- Den Apple Pie auf die mittlere Schiene des Ofens schieben und ca. 1 Stunde backen. Die Miniatur habe ich ca. 35 Minuten drin gelassen. Wenn die Oberfläche des Pies schon schön goldbraun ist, ein Stück Alufolie über den Pie legen, dann bräunt die Oberfläche nicht weiter.
- In der Form auf einem Kuchenrost oder dem Rost vom Backofen abkühlen lassen. Man kann Pie auch warm essen, aber ich finde immer, so über Nacht gut durchgezogen schmeckt er einfach noch besser!
Nährwerte für den gesamten Pie*:
5048 kcal
57.2 g Eiweiß
777.2 g Kohlenhydrate
- davon 405.7 g Zucker
200.3 g Fett
- davon 51.8 g gesättigt
4.1 g Natrium
* Angaben gelten für die Verwendung der oben angegebenen Zutaten. Für die Miniatur habe ich keine zusätzlichen Zutaten verwendet, sondern einfach was vom großen Pie "abgeknapst" ;).