Beim Kochen funktioniert es ganz gut, die Mengen der Zutaten nach Gefühl zu schätzen und man kann auch im Prozess des Kochens ganz gut eingreifen und improvisieren. Beim Backen hingegen müssen die Zutaten relativ genau abgemessen und abgewogen werden, weil das Verhältnis der Zutaten sehr entscheidend sein kann - zu wenig Backpulver, und der Kuchen geht nicht richtig auf, zu viele Stückchen drin und der Teig wird zu schwer usw.. Außerdem kann man kaum noch etwas beeinflussen, wenn der Kuchen einmal im Ofen ist - und schnell mal den fertigen Kuchen anschneiden, um zu probieren, ob er nun gut schmeckt und nachgewürzt werden muss geht auch nicht, naja, zumindest nicht, wenn der Kuchen für bestimmte Anlässe gebacken wurde. (Deswegen mag ich auch Teilchen so gerne - da kann man naschen ;)!)
Hier also einige Tipps für die Vorbereitung, damit auch alles glatt läuft :).
1. Rezept auswählen und gründlich lesen!!!
Am besten ist es, wenn man ein Rezept auswählt, das bewältigbar erscheint. Das Rezept sollte so beschrieben sein, dass man das Gefühl hat, dass man eine Vorstellung von der Zubereitung hat und sich nicht unsicher fühlen muss. Wenn viele Techniken, die man nicht kennt und von denen man gar nicht genau weiß, was sie sein sollen, darin vorkommen und man dennoch genau dieses Rezept machen möchte, dann sollte man sich entweder jemanden holen, der Ahnung hat und idealerweise mit einem zusammen das Backprojekt anpackt, oder sich Tipps und Tricks aus dem Internet oder Backbüchern holen.
Ich versuche immer, meine Rezepte so genau wie möglich mit Erklärungen zu beschreiben, damit man auch weiß, worauf man achten muss. Sollte dennoch die eine oder andere Unklarheit auftauchen, sagt mir bitte Bescheid, indem ihr einfach auf das Rezept kommentiert :).
2. Einkaufen
Nun kommt der Zutaten- und Equipment-Check. Welche Zutaten und andere Sachen werden benötigt? Was davon habe ich zu Hause? Wo kann ich Fehlendes gut und günstig kaufen ohne mein Budget zu sprengen? Gibt es Alternativen - kann ich die fehlende Butter/Margarine nicht auch durch Speiseöl ersetzen (ja, bei fast allen Kuchenteigen, aber nicht bei z.B. Mürbeteig! - dabei 100 g Butter durch 80 ml Öl und 20 ml Flüssigkeit ersetzen)? Kann ich den Kuchen statt in einer Springform nicht auch in meinem ofenfesten Topf oder meiner ofenfesten Pfanne backen (ja - ofenfest ist ein Topf bzw. eine Pfanne auf gar keinen Fall, wenn Plastik- oder Holzteile vorhanden sind; meistens wird vom Hersteller angegeben, ob der Topf/die Pfanne ofenfest ist)?
Wenn das geklärt ist, sollte man sich eine Einkaufsliste mit Mengenangaben machen. Ich teile übrigens meine Einkaufslisten nach Geschäften auf ;).
3. Zeitplan
Viele Rezepte haben Zeitangaben für die Zubereitung - allerdings wird dabei im Grunde immer vorausgesetzt, dass alle Zutaten schon abgewogen, abgemessen, häufig sogar schon geschnippelt, gerieben, gesiebt oder in einer anderen Art und Weise vorbereitet wurden. Nach meiner Erfahrung stimmen solche Zeitangaben nie mit meiner tatsächlich dafür aufgewendeten Zeit überein - auch nicht, wenn ich nur die Arbeitsschritte, die im Rezept stehen, berechne. Außerdem sollte man dabei immer auch Ruhezeiten wie beim Mürbeteig, Gehzeiten wie beim Hefeteig und die Zeit zum Abkühlen des Gebäcks (wie z.B. vor dem Befüllen oder Überziehen mit einem Guss) berücksichtigen.
Aus diesem Grund gebe ich für meine Rezepte gar keine Zeitangabe an, sondern versuche, meine Rezepte so ausführlich wie möglich zu beschreiben, damit jeder selbst einschätzen kann, wie routiniert er/sie in diesem Arbeitsschritt (z.B. kneten oder schnippeln) ist und wie lange er/sie dementsprechend dafür wohl braucht. Tipp: Trotzdem immer einen großzügigen Puffer einplanen!
4. Hygiene
Klingt trivial und pingelig, ist dennoch essentiell! Bevor ihr Zutaten anfasst, immer die Hände waschen! Bevor ihr den Schneebesen, die Springform und sonstiges Equipment benutzt, immer noch einmal schnell gucken, ob alles auch wirklich sauber ist - beim Spülen kann immer mal eine Stelle etwas ungründlich gereinigt worden sein!
Es bietet sich zudem an, eine Schürze umzubinden, weil Mehl, Stärke oder auch Puderzucker schnell mal an die Kleidung kommt oder Sahne beim Aufschlagen spritzt. Hinterher ärgert man sich dann über die eingesauten Klamotten. Praktisch finde ich diese abwischbaren Schürzen (so eine habe ich auch ;)), denn die lassen auch keine Flüssigkeiten durch.
5. Sachen heraus legen, abwiegen, abmessen
Ich mag es, wenn die Sachen - sowohl das Rezept (!), die Zutaten als auch das sonstige Equipment - schon griffbereit auf der Arbeitsfläche liegen, sodass man nicht noch lange in den Schränken suchen muss und im schlimmsten Fall sogar feststellt, dass man die Zutat gerade doch nicht zu Hause hat (deshalb Punkt 2 nicht vernachlässigen ;)), aber der Teig schon angefangen in der Rührschüssel wartet.
Abwiegen kann man am besten mit einer digitalen Küchenwaage, weil sie zumeist grammgenau sind und man auch kleinere Mengen abwiegen kann. Abmessen sollte man mit genormten Messbecher und Messlöffeln. Ich benutze immer auch genormte Messlöffel für TL- und EL-Angaben, weil Tee- und Esslöffel einfach zu stark variieren und man ansonsten nie genau weiß, wie stark gehäuft der Löffel nun sein soll :P. Eine Übersicht der Abkürzungen und Maßeinheiten findet ihr hier.
Achtung: Solange nicht im Rezept anders angegeben, sollten alle Zutaten beim Zubereiten die gleiche Temperatur haben, um ein optimales Ergebnis zu erzielen! Das bedeutet für Zutaten aus dem Kühlschrank wie z.B. Butter und Eier, dass man sie rechtzeitig aus dem Kühlschrank nimmt. Butter braucht zum weich werden je nach (Zimmer-)Temperatur und Größe des Butterstücks (Tipp: Butter kleinwürfeln) eine halbe bis 1 Stunde, Eier ungefähr 45 Minuten. Bei Mürbeteig sollte die Butter aber z.B. kalt sein!
6. Eventuell noch sieben, schnippeln, reiben, kleinhacken etc.
Wenn ihr das Rezept vorher genau gelesen habt, wisst ihr, ob diese Arbeitsschritte im jeweiligen Rezept schon vorausgesetzt wurden oder mit zum Rezept gehören. Nicht selten steht in der Zutatenliste so was wie "300 g Mehl, gesiebt", "abgeriebene Schale einer Zitrone" oder "1 kg Pflaumen, entsteint und geviertelt". In diesen Fällen gehört das Sieben, Reiben, Entsteinen, Schnippeln usw. mit zur Vorbereitung und sollte geschehen, bevor man mit den im Rezept beschriebenen Arbeitsschritten anfängt.
Daniela
Liebe Shia!
Bin heute auf deinem Blog gelandet und bin begeistert.
Alles was du beschrieben hast mache ich auch und wenn ich etwas zum ersten Mal mache,brauche ich absolute Ruhe...dann müssen alle raus aus der Küche ;))
Ich schreibe mir auch Zettel mit den Zutaten/Zubereitung-die Rezepte schreibe ich so um,dass sie leicht verständlich sind und dann werden sie auf das Küchenkastel geklebt.So habe ich mehr Platz,weil ja kein Buch,oder ähnliches herumliegt und alles in (fast) Augenhöhe zu finden ist.Außerdem hasse ich es wenn meine Bücher schmutzig werden-auch wenn es die Koch-Backbücher sind ;))
Jetzt noch ein bisschen aufwachen und dann werde ich Ostermuffins backen 🙂
Schönes Wochenende!
Liebe Grüße,Daniela 🙂
shia
Hi Daniela!
So ähnlich mache ich das auch!! Ich schreibe mir auch immer die Zutaten und manchmal grob die Zubereitung auf einen Zettel, damit meine Bücher nicht dreckig werden! Der Zettel liegt bei mir aber einfach auf der Arbeitsfläche ;). Ganz so vorbildlich wie du bin ich aber nicht, weil ich dennoch in der Nähe einen alten Laptop dann aufbaue, um dabei Musik zu hören oder mal was zu gucken :D. Außerdem streiche ich häufig auf meinem Zettel die Zutaten durch, die schon drin sind, einfach, um sicherzugehen, dass ich nichts vergessen habe :).
Ich kenne sonst niemanden, der das auch so macht, find ich echt lustig!
Ich hoffe, du hattest schöne Feiertage und bist danach wieder gut in den Trott gekommen!
Liebe Grüße,
Shia
Anna
Huhu,
ich habe dir einen Award verliehen.
Liebste Grüße, Anna
Shia
Hallo Anna!
Da bin ich jetzt aber aufgekratzt :D!! DAAAAAAANKE!!! Das ist mein aller erster Award ^____^!!!
Ob ich mich jetzt noch auf meine Uni-Sachen konzentrieren kann ;)..
Ganz liebe Grüße!!
Shia