Am Samstag habe ich mir endlich, nach monatelangem Grübeln eine Gugelhupfform gekauft :). Ich wollte schon lange eine, habe mir aber immer gedacht, dass ich Rührkuchen ja auch fast genauso gut in einer Kranz- oder Kastenform backen kann und das Geld lieber in Tortendekorationszubehör stecken sollte (Studentin, magerer Geldbeutel, usw.). Am Samstag wurde ich aber schwach und habe mir eine Silikon-Gugelhupfform für 8 Euro gekauft :).
Der Anlass, zu dem ich dann doch schwach wurde, war die Geburtstagsparty von einer Freundin am besagten Samstag ;). Ich habe mir einfach eingeredet, dass der Geburtstagskuchen ohne eine Gugelhupfform nichts werden kann :D. Da ich am Freitag auch noch selbstgepflückte Kirschen geschenkt bekommen hatte, musste es ein Gugelhupf mit Kirschen sein.
Rezept für eine Gugelhupfform ø 22 cm
Druckversion des Rezeptes ohne Bilder hier.
Zutaten:
300 g Kirschen, frisch oder auch Sauerkirschen aus dem Glas (dann auch ruhig das ganze Glas, das sind meist so 370 g Abtropfgewicht)
5 Eier, Größe L
1 Prise Salz
300 g Mehl
70 g Stärke
1 Pck. Backpulver
180-250 g Zucker (ich nehme immer recht wenig Zucker, in dem Fall 150 g)
1 Pck. Vanillinzucker
180 ml Öl, geschmacksneutral (ich nehme immer Rapsöl)
3 EL Milch
125 ml Sahne
2 EL Rum oder einige Tropfen Rum-Aroma, falls Kinder mitessen
einige Tropfen Vanille-Aroma
100 g Zartbitter-Kuvertüre
Zum Verzieren:
200 g weiße Kuvertüre
½ EL Öl, geschmacksneutral
Belegkirschen nach Belieben
Geraspelte Schokolade oder einfache Schokostreusel
Equipment:
Küchenwaage
Messbecher
Messlöffel
Schnippelmesser/Büroklammer/Strohhalm zum Entsteinen der Kirschen (Artikel dazu hier)
3 Rührschüsseln oder 1 Rührschüssel und 2 große Schüsseln/Salatschüsseln/Tupperdosen/etc.
Sieb
Schneebesen
2 Teigschaber oder 1 Teigschaber und 1 großen Esslöffel/Salatlöffel
Zum Schmelzen der Schokolade entweder mikrowellenfestes Gefäß oder Topf und Schüssel für ein Wasserbad
Esslöffel
Handrührgerät mit Rühraufsatz
Gabel
Rost vom Backofen oder Kuchenrost
- Die Gugelhupfform mit Butter/Margarine/Öl einfetten (außer bei Silikonformen!). Viele streuen die Formen nach dem Einfetten auch mit Mehl oder Paniermehl aus (nicht möglich, wenn mit Öl eingefettet!). Ich selbst habe dies noch nie gemacht. Bei mir reicht das Einfetten mit Öl vollkommen. Meine Silikon-Gugelhupfform muss ich nicht vorher einfetten :), dafür ist es wichtig, sie vor dem Befüllen auf ein Backblech zu stellen und dann mit dem Backblech in den Ofen zu schieben (so kann nichts wabbeln!).
- Kirschen entsteinen. Eine Anleitung dazu hier.
- Eiern in Eigelbe und Eiweiße trennen. Eine Anleitung dazu hier. Die Eiweiße dabei in eine Rührschüssel geben und eine Prise Salz darüber streuen. Die Rührschüssel mit dem Eiweiß zur Seite stellen.
- Das Mehl, die Stärke und das Backpulver zusammen in die zweite Rührschüssel sieben.
- Ungefähr ⅔ des Zuckers (den Rest für das Eiweiß zur Seite stellen), Vanillinzucker, Eigelbe, Öl, Milch, Sahne, Rum, Aroma ebenfalls in die Rührschüssel geben und alle Zutaten mit dem Schneebesen zu einem Teig verrühren.
- Die Hälfte des Teiges in die dritte Rührschüssel geben und die Zartbitter-Kuvertüre schmelzen (ich schmelze Kuvertüre immer in der Mikrowelle, Anleitung hier, aber man kann sie auch im Wasserbad schmelzen, Anleitung dazu hier). Die flüssige Schokolade zu einer Hälfte des Teiges geben und mit dem Teigschaber in großen, kreisenden Bewegungen unterheben.
- Backofen auf 180ºC Ober-/Unterhitze oder 160ºC Heißluft vorheizen. (Ich empfehle für diesen Kuchen Ober-/Unterhitze, damit er nicht austrocknet)
- Nun die Eiweiße mit den Handrührgerät mit Rühraufsatz zuerst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe steif schlagen, dabei nach und nach den Zucker, der dafür zur Seite gestellt wurde, einrieseln lassen. Das Eiweiß ist steif, wenn ein Messerschnitt im Eischnee sich nicht schließt oder wenn man die Schüssel auf den Kopf stellen kann, ohne dass sich die Masse verformt oder wenn die Spitzen beim Herausziehen der Rührstäbe nicht von allein wieder umfallen.
- Nun wird der Eischnee unter beide Teige gehoben. Dazu jeweils einen großen Esslöffel Eischnee zu jedem Teig geben und unterheben. Dies sorgt dafür, dass der Teig schon mal etwas flüssiger wird, damit der restliche Eischnee sich besser unterheben lässt. Danach jeweils die Hälfte des Eischnees auf die Teige geben und mit dem Teigschaber in großen, kreisenden Bewegungen den Eischnee rasch unterheben.
- Den hellen Teig in die Gugelhupfform füllen und die Kirschen darauf verteilen.
- Den dunklen Teig darauf geben und wer den Kuchen etwas marmorieren möchte zieht noch eine Gabel in spiralförmiger Bewegung einmal durch den Teig. So verteilen sich die Kirschen auch im Teig.
- Auf mittlerer Schiene im Ofen ca. 50 Minuten backen. Um zu testen, ob der Kuchen schon fertig ist, mit einem Holzstäbchen reinpicksen (Stäbchentest). Wenn das Holzstäbchen sauber wieder herauskommt (also nichts am Holzstäbchen hängen bleibt), ist der Kuchen fertig und kann rausgenommen werden. Ich fange immer 5-10 Minuten vor Ende der angegebenen Backzeit mit der ersten Stäbchenprobe an.
- Danach auf dem Rost vom Backofen oder einem Kuchenrost stürzen (=umdrehen, sodass die offene Seite der Form unten ist) und 10 Minuten abkühlen lassen. Danach die Form entfernen und den Kuchen auskühlen lassen. Ich lasse häufig die Form noch darum bzw. wickel den Kuchen zum abkühlen in Frischhaltefolie ein, damit der Kuchen beim Abkühlen nicht so viel Feuchtigkeit verliert und schön saftig bleibt.
- Die weiße Kuvertüre mit dem Öl zusammen schmelzen (entweder in der Mikrowelle oder im Wasserbad), über den Kuchen gießen und mit der Rückseite des Esslöffels verteilen. Schokoraspel darauf streuen und die Belegkirschen nach Belieben darauf verteilen.
Nährwerte für den gesamten Kuchen*:
6257 kcal
93.4 g Eiweiß
666.1 g Kohlenhydrate
- davon 374.7 Zucker
351.3 g Fett
- davon 107.7 g gesättigt
6.9 g Natrium
* Angaben gelten für meine Version mit 150 g Zucker, fettarmer Milch 1.5 %, Rum und Schokoraspel.
Silke
Hallo Shia,
ich habe Schwarzwälder Kirschtorte immer geliebt. Und diese Gugelhupt-Variante hört sich lecker an.
Jetzt esse ich seit 2 Jahren vegan 🙂
Hast du eine Idee wie man dieses Rezept umwandeln könnte?
Liebe Grüße,
Silke
shia
Hi Silke,
wie ich hier schreibe gehe ich da sehr experimentell immer dran und gucke beim Machen, statt nach irgendwelchen Formenln zu ersetzen... Das heißt, ich müsste den Gugelhupf mal selbst backen, und das habe ich noch nicht gemacht, sorry :(. Aber ich habe hier ein gutes Zitronenkuchen-Gugelhupf-Rezept, das du evtl. von den Mengenangaben her als Grundlage nehmen kannst.
Liebe Grüße,
Shia
Sarah
Huhu.. Könnte man das Rezept auch für eine springform verwenden wenn man keine gugelhupf Form haben möchte... Also als Torten Form lieber einen flachen Kuchen haben möchte
shia
Hi Sarah,
ja, das geht, das Volumen einer 22cm Gugelhupfform entspricht ungefähr dem einer 26cm Springform (für mehr Umrechnungen guck mal hier). Dann musst du die Backzeit aber anpassen. In der Springform geht's meistens ein kleines bisschen schneller.
Liebe Grüße,
Shia
sunny
Hallo 🙂 habe heute diesen kuchen gebacken und er sieht optisch echt klasse aus...aber obwohl ich rapsöl genommen
habe schmeckt er irgendwie ölig
Hast du vielleicht eine idee woran das liegen kann?
Lg sunny 🙂 ..
shia
Hi Sunny!
Hm, komisch. Mit Eiern sollte es eigentlich nicht so ölig sein... Welches Rapsöl hast du denn verwendet? Das Geschmacksneutrale? Ansonsten kannst du statt Rapsöl und der Milch auch 225 g Margarine nehmen. Dann aber nach dem Rührteig-Prinzip vorgehen: Margarine mit Zucker schaumig schlagen, Eier nacheinander dazu geben, dann abwechselnd Mehlmischung und Sahne dazu geben.
Hm, sorry, dass das jetzt von mir nicht so hilfreich war :(.
Liebe Grüße,
Shia
Teli
Ich habe den Kuchen heute gemacht. Er sieht toll aus. Ich befürchte aber, dass er nicht sehr fest ist. Ich musste extrem vorsichtig mit der Kuvertüre sein, weil er sonst auseinandergefallen wäre. Woran könnte das liegen? Als Stärke habe ich Mondamin genommen. Ich dachte, das wäre in Ordnung.
shia
Hi Teli!
Zum einen sollte der Kuchen natürlich gut auskühlen, bevor man die Kuvertüre darüber gibt. Zum anderen müssen die Sauerkirschen gut verteilt sein/ untergerührt werden, dass sie nicht alle so liegen, dass der Teig an der Stelle auseinander bricht. An der Stärke kann das eigentlich nicht liegen, Mondamin ist dafür voll in Ordnung ;). Oh, und der Ei-Schnee sollte recht gleichmäßig untergehoben werden, denn Ei-Weiß-Stellen dazwischen machen denn Kuchen auch brüchiger. Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter? Das sind leider nur Vermutungen, denn bei mir war der Kuchen eigentlich immer normal-fest.
Liebe Grüße,
Shia
Frank Lamar
Das ist mal ein richtig cooler Gugelhupf! Vor allen Dingen mit der weißen Kuvertüre. 🙂
Shia
Hallo Frank!
Die weiße Kuvertüre soll optisch die Sahne beim Schwarzwälder-Kirschkuchen nachahmen ;).
Liebe Grüße,
Shia
Frank Lamar
Stimmt, das ist dann wohl sehr gut gelungen.
Shia
Danke :)!