Pflanzenmilch mache ich schon seit über zwei Jahren selber. Zum einen ist selbst gemachte Pflanzenmilch natürlich viel günstiger als gekaufte und beinhaltet keinerlei Emulgatoren oder Konservierungsstoffe, zum anderen kommen mir Tetrapaks seit knapp einem Jahr nicht mehr ins Haus - denn ich lebe seit inzwischenzero waste, d.h. ich produziere so gut es geht keinen Müll mehr.
Für die Pflanzenmilch-Herstellung - egal, welche - braucht ihr einen Mixer! Denn je feiner eure Basis (Soja, Hafer oder Nüsse) püriert wird, desto besser wird die Milch. Ich habe mehrfach versucht, mit dem Pürierstab Pflanzenmilch herzustellen und kann nur sagen, dass das Ergebnis sehr unzufriedenstellend war. Denn je schlechter zerkleinert wird, desto mehr wird hinterher heraus gefiltert und desto weniger gehen auch die Stoffe in das Wasser über. Die Pflanzenmilch setzt sich dann sehr schnell ab und schmeckt auch einfach wässriger. Es gibt übrigens auch Sojamilchmacher, wo ihr nur alle Zutaten rein gibt und das Programm anstellt. Dazu berichte ich euch aber mal etwas mehr in einem anderen Artikel ;).
Dass ihr euch nicht wundert: Bis auf Sojamilch trennt sich mit der Zeit aber eigentlich jede Pflanzenmilch, weil es keine stabile Emulsionen sind. Einfach schütteln und gut ist. Denn das ist vollkommen natürlich. Dass gekaufte Pflanzenmilch das nicht macht, liegt an den Zusatzstoffen, und die müssen ja auch nicht sein ;).
Mandelmilch und andere Nussmilch-Arten wie z.B. Haselnuss-, Cashew- oder Erdnussmilch haben wie Sojamilch einen hohen Eiweißgehalt und lassen sich dadurch übrigens wunderbar für Kaffeespezialitäten wie Latte Machiato oder Cappuccino aufschäumen.
Pflanzenmilch nach dem gleichen Muster machen
Ähnlich wie Mandelmilch könnt ihr generell allerlei verschiedene Pflanzenmilchsorten herstellen. Reismilch prinzipiell auch, allerdings schmeckt die selbst hergestellte meines Erachtens nicht sonderlich (gut, die gekaufte schmeckte mir auch nie besonders ;)). Der Unterschied liegt darin, dass die gekaufte Reismilch fermentiert wird, und das kann man zu Hause nur schlecht machen.
Man verfährt eigentlich bei jeder Pflanzenmilch gleich: 10 g Pflanzenbasis (Soja, Hafer, Nüsse) auf 100 ml Wasser, gut pürieren und dann durch ein sehr feinmaschiges Sieb oder ein Küchentuch absieben. Nur dass etwas andere Vorbereitungen getroffen werden müssen.
- Sojabohnen - vorher 4 Stunden oder über Nacht einweichen und dann 20 Minuten kochen
- Nüsse - am besten vorher 4 Stunden oder über Nacht einweichen, nach Belieben schälen oder die Schale dran lassen, roher Erdnüsse behandle ich vorher wie Sojabohnen
- Hafer - keine Vorbereitung, dafür einige wenige Eiswürfel beim Pürieren dazu geben, damit der Hafer nicht verschleimt (Tipp: Mit Rosinen oder getrockneter Feige schmeckt Hafermilch sehr lecker, so pur ist sie nicht jedermanns Sache)
- (Reis - vorher kochen)
- 100 g Mandeln
- 1 Liter Wasser
- (Generell nehme ich immer 10 g auf 100 ml Wasser)
- Mandeln ca. 4 Stunden oder über Nacht einweichen. Soll es schnell gehen, kann man bei einem guten Mixer auch ganz auf das Einweichen verzichten, oder man gibt die Mandeln in einen Thermosbecher und übergießt sie mit kochendem Wasser - dann brauchen sie nur 1 Stunde.
- Mandeln und Wassers in einen Mixer geben. Wer will, kann die Mandeln auch vorher schälen (mit kochendem Wasser übergießen, abschrecken und aus der Haut drücken), aber ich mag Mandelmilch mit der Schale.
- Auf höchster Stufe ca. 30 bis 60 Sekunden mixen.
- Mandelmilch durch ein engmaschiges Sieb, ein Küchentuch oder einen Nussmilchbeutel absieben.
- Mandelmilch ggf. in eine Flasche abfüllen. Im Kühlschrank ist sie ca. 3 Tage haltbar, mit abgekochtem (und vorher abgekühltem) Wasser bis zu 1 Woche.