So, ich habe mich nach einer viel zu kurzen Nacht aus dem Bett gequält und möchte euch allen trotz müdem Kopf ein tolles Jahr 2015 wünschen! Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht und einigermaßen katerfrei ;).
Wir hatten (bzw. haben noch) Besuch von einem Kumpel und seiner Freundin aus unseren frühen Studienzeiten, der inzwischen schon seit einigen Jahren in Holland lebt.
Wer meinem Blog schon länger folgt, der weiß, dass ich
- nie gerne gekocht habe und immer noch wenig kreativ dabei bin
- inzwischen vegan lebe, und
- seit gut 3 Monaten versuche, "Zero-Waste" zu leben.
All das zusammen macht natürlich ein Silverster-Dinner bei uns zu Hause etwas komplizierter ;).
Man plant natürlich das Essen im Vorfeld, aber kann sich nicht darauf verlassen, genau diese Zutaten auch im Supermarkt gerade verpackungsfrei bekommt. So konnten wir z.B. keine unverpackte Gurke für den Salat auftreiben. Aber auch da zeigt sich, dass vieles auch eine Frage des Mindsets ist. So hatten wir uns zwar auch Gerichte festgelegt, deren genaue Zutaten Spielraum ließen. Es sollte eine Suppe geben. Welche genau, wollten wir auch von den verfügbaren Zutaten abhängig machen. Es wurde eine Möhren-Süßkartoffel-Kokos-Suppe mit Ingwer. Dann gab's einen gemischten Salat aus dem, was wir so bekommen konnten. Als Hauptgang gab's dann Hamburger mit Potato-Wedges. Wenn man mit so wenig Müll wie möglich leben möchte, heißt das, dass man eben die Bratlinge nicht fertig kauft. Das gleiche gilt fürs Brot und für die Soßen. Denn all das bekommt man nur in Plastik verpackt, oder in Gläsern, die man dann auch nicht zu Hause gebrauchen kann und wegwirft. Also, klare Kiste, die Brötchen für die Hamburger werden mit noch vorhandener Hefe selbst gebacken (das Rezept poste ich nächsten Dienstag), weil man die nur in Plastik eingeschweißt bekommt. Die Bratlinge habe ich ebenfalls selbst gemacht, denn die gibt's auch nur in Plastik. Woran man aber im ersten Moment nicht denkt, ist, dass ich natürlich auch die Sojamilch, die ich für den veganen Aioli-Dip brauche, selbst machen muss, weil es Sojamilch natürlich nur im Tetra-Pack gibt. Hab ich natürlich auch alles gemacht, gut, dass ich einen Sojamilchmacher habe :D. Zutaten rein, Programm einstellen und nach 20 Minuten piept das Ding und alles ist gut ;). Unseren nicht-veganen Gästen hat das Essen sehr gut geschmeckt und wir wurden auch nach den Rezepten gefragt. Und man merkt plötzlich, wie viel besser Essen cooked from scratch (= komplett aus frischen Zutaten gekocht) - ohne Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker, Aromen, usw. - schmeckt! Dafür hat sich der Zusatzaufwand auf jeden Fall gelohnt und es ist auch für die Gäste eben etwas ganz Besonderes :).
Bei Getränken haben wir uns auf lokales Bier (Fiege - die Brauerei können wir sogar von unserem Balkon sehen!) in Mehrwegflaschen mit Plopp-Verschluss (dann fallen keine Kronkorken als Müll an), eine Flasche Wein (zwar plastikfrei, jedoch nicht Zero-Waste, aber wir wussten, dass unsere Gäste ganz gerne Wein trinken, also haben wir mal eine Ausnahme gemacht), Likör 43 (ebenfalls plastikfrei, doch nicht Zero-Waste, aber bei unserem Konsum eine langfristige Investition, also ebenfalls eine Ausnahme), Leitungswasser, noch von unserer Prä-Zero-Waste-Zeit vorhandenen Espresso und Tee (kann man übrigens in kleineren Teeläden häufig auch lose in eigene Dosen abfüllen lassen!) beschränkt. Säfte, Softdrinks und weitere alkoholischen Getränke fallen halt raus, aber ich finde das OK. Wir hätten streng genommen auch den Wein sowie den 43-er Likör weglassen können und dann hätten wir bis auf die Etiketten auf den Bierflaschen (die werden ja abgewaschen und neu aufgeklebt), der Hefe- und Mehlverpackung zum Backen des Brots, der Papier-Verpackung mit versteckter Plastiktüte drin vom Sojamehl für die Sojamilch (reicht aber für ca. 16 L Sojamilch), dem Sticker auf der Paprika wirklich gar keinen Müll produziert.
Dea
Liebe Shia,
ich wünsche dir ein frohes neues Jahr!
Sehr interessant, dein Zero-Waste-Silvester. Ich bin sehr gespannt auf das nächste Jahr mit deinem Blog.
Viele Grüße, Dea
shia
Danke, Dea :)!! Ich wünsche dir auch ein tolles Jahr 2015!!
Demo
Auch ein wunderbares Neujahr!
Seit wann trinkst du Sojamilch?
Und wie bitte, macht man aus Sojamehl Sojamilch?
Mandelmilch geht auch sehr einfach, und daraus mach ich Mandelsahne süss und Mandelsahne sauer.... einfach mit Öl und entweder Zitrone oder einen Sirup mixen und für Sah e noch etwas Johanniskernbrotmehl dazu-je mehr desto dicker!
Sei ganz lieb gegrüsst!
Demo xxx
shia
Hi Demo!
Jaaaa, ich kann inzwischen Sojamilch vertragen *imaginäres Konfetti in die Luft schmeiß*!! Ich glaube fest daran, dass das an den grünen Smoothies liegt! Anders lässt es sich nicht wirklich erklären :). Klick mal auf den Link, ich hab dazu einen ganzen Artikel geschriben ;).
Sojamilch macht man ja eigentlich aus Sojabohnen. Die weicht man ein, und dann kocht man die in Wasser, püriert die da drin, und kocht die dann weiter. Ich glaube, Soja sollte mindestens 20 Minuten abgekocht werden. Danach passiert man das Ganze durch ein Tuch und hat Sojamilch. Ich hab ja einen Sojamilchmacher. Der ist im Prinzip wie ein Wasserkocher mit integriertem Pürierstab und einem Überkochschutz. Man stellt das richtige Programm ein, und der kocht und püriert dazwischen. Nach gut 20 Minuten piept er und man muss das Ganze nur noch durch ein mitgeliefertes, sehr feines Sieb in den mitgelieferten Messbecher schütten. Das Gute an Sojamehl ist, dass Sojamehl ja wirklich die gemahlene ganze Sojabohne mit all ihren Inhaltsstoffen ist. Man kann also einfach statt Sojabohnen die gleiche abgewogene Menge an Sojamehl nehmen (ca. 10 g pro 100 ml Wasser) und mit Wasser in einem Topf für 20 Minuten kochen, ohne dazwischen noch die Bohnen zerkleinern zu müssen. Auch ist das Sojamehl so fein, dass beim Passieren danach kaum was im Tuch zurück bleibt, was also bedeutet, dass natürlich mehr in der Sojamilch ist, was ich persönlich natürlich gut finde. Aber der eigentliche Grund, warum ich Sojamehl genommen habe, ist, weil wir doch unseren Haushalt seit September auf Zero-Waste umstellen und ich Sojabohnen nur in Plastikverpackung finden konnte. Sojamehl habe ich aber in - was ich dachte - einer Papierverpackung wie bei anderen Mehlen gesehen. Hat sich aber heraus gestellt, dass darin eine unauffällige Plastiktüte war :(. Naja...
Aber hier, dein Tipp mit der Mandelsahne ist ja mal so was von genial!!! Lässt die sich auch aufschlagen? Ich frage mich nämlich schon die ganze Zeit, was ich mit veganer Sahne mache, weil es die, wie auch sonst alles an Pflanzenmilch, nur im Tetrapack gibt. Muss mir wohl doch mal Johannisbrotkernmehl holen. Hoffentlich gibt's das zumindest in einem Schraubglas, das ich gut wiederverwenden kann ;).
Danke und ganz liebe Grüße,
Shia