Ich habe ein total idiotensicheres und wirklich geniales Brownie-Rezept, das sich auch hier auf dem Blog allergrößter Beliebtheit erfreut. In diese Brownies könnte ich mich immer noch reinlegen - nur leider sind sie nicht vegan! Ich habe in den letzten zweieinhalb Jahren also viel herum experimentiert, um vergleichbar leckere Brownies zu kreieren, die aber dann natürlich vegan sein sollten.
Das war ein ganz schönes Unterfangen! Zuerst dachte ich mir, hm, komm, du musst ja nicht das Rad neu erfinden! Also probierte ich das Brownie-Rezept von Björn Moschinski aus dem beliebten und bekannten Buch Vegan kochen für alle aus und war bitter enttäuscht. Das war einfach nur ein Schokoladenkuchen! Brownies sind aber nicht einfach eckig geschnittene Schokokuchen-Stücke! Brownies sind superschokoladig, fudgy (kann man auch als "schmierig" bezeichnen), vom Teig her eher kompackt statt fluffig und natürlich sehr saftig! Es gibt Brownie-Rezepte, wo so gut wie kein Mehl drin ist, damit der Schokoladen-Anteil besonders hoch ist und der Teig dadurch auch dichter wird.
Naja, da half wohl nur noch selbst herum experimentieren. Und was soll ich euch sagen? Nach zweieinhalb Jahren bin ich endlich zufrieden! Ein Brownie, der meinem alten Brownie das Wasser reichen kann, noch dazu im Vergleich zu "normalen" Brownie-Rezepten zucker- und fettreduziert! Dennoch schmeckt er absolut mächtig :).
Wie kann der Brownie zucker- und fettreduziert sein, ohne dass man es merkt?
- Weil man eigentlich gar nicht so viel Zucker braucht, wie gängigerweise in Kuchenrezepten angegeben. Ab einem gewissen Grad ist einfach alles supersüß, da machen einige Esslöffel mehr oder weniger auch keinen Unterschied mehr. Dann kann es doch genau so gut weniger sein ;).
- Die Zugabe von Rohrzucker hilft auch, den Gesamtzuckeranteil niedrig zu halten. Rohrzucker, vor allem aber auch Vollrohrzucker, schmeckt karamellig, was sehr gut zum Schokoladigen passt. Zucker übertüncht häufig die Tatsache, dass der Rest lasch schmeckt. Wenn der Kuchen also sonst geschmacksintensiv ist (schokoladig, karamellig, fruchtig etc.), braucht er dementsprechend weniger Zucker.
- Weil man nicht immer beim Backen Schokolade für einen sehr schokoladigen Geschmack braucht! Ungezuckertes Kakaopulver ist übrigens auch entölt und man führt dem Kuchen nicht wie bei Schokolade noch mal eine Extra-Portion Zucker und Fett hinzu.
- Man kann auch noch am Kakaopulver sparen, indem man den schokoladigen Geschmack durch Kaffee unterstützt. Man schmeckt den Kaffee später gar nicht heraus, keine Angst. Kaffee enthält besonders viele Aromen und er lässt den Brownie einfach besonders Schokoladig schmecken, ohne ihm zusätzliche Kalorien zuzuführen, denn schwarzer Kaffee hat im Grunde keine Kalorien (ca. 2 kcal pro 100 ml).
Übrigens habe ich Kaffee mit Karamellgeschmack dafür genommen, um dem Brownie noch eine leichte karamellige Note zusätzlich zum Rohrzucker zu geben.
- 375 g Mehl
- 100 g Kakaopulver, ungezuckert
- ¼ TL Natron
- 125 g Zucker (wer es eher süß mag kann auch noch mehr Zucker dazu geben)
- 125 g Rohrzucker
- 200 ml Kaffee (flüssig, nicht in Pulverform), alternativ auch Malzkaffee oder einfach Pflanzenmilch
- 280 ml Pflanzenmilch (z.B. Soja-/Reis-/Hafer-/Dinkel-/Mandelmilch, für die nussfreie Version keine Mandelmilch, für die sojafreie Version keine Sojamilch nehmen)
- 350 ml geschmacksneutrales Öl
- 30 g weiche Pflanzenmargarine
- 120 g Erdnussbutter
- 150 g Puderzucker
- ½ TL Vanille-Extrakt (kann auch durch Pflanzenmilch ersetzt oder weg gelassen werden, dann ist alles halal)
- 3½ EL Pflanzenmilch
- Ca. 35 g Zartbitter-Schokolade (die meiste Zartbitter-Schoki ist vegan, aber lieber noch mal auf die Zutatenliste gucken)
- Ofen auf 175ºC Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Backblech mit Backpapier auslegen.
- Mehl, Kakaopulver und Natron in eine Rührschüssel sieben.
- Zucker und Rohrzucker dazu geben. Mit einem Schneebesen vermischen.
- Kaffee, Pflanzenmilch und Öl dazu geben und mit dem Schneebesen nur so lange verrühren, bis sich die Zutaten verbunden haben. Kleinere Klümpchen können ignoriert werden, sie lösen sich beim Backen von allein auf. Nicht wundern, der Teig ist sehr flüssig.
- Den Teig auf ein Backblech geben und mit einer Winkelpalette oder einem Tortenheber gleichmäßig (auch in den Ecken!) verstreichen.
- Im Ofen auf mittlerer Schiene nun ca. 18 bis 20 Minuten backen. Bei der Stäbchenprobe mit einem Zahnstocher darf ruhig noch ein kleines bisschen daran kleben bleiben! Das ist ein Brownie, und kein Schokokuchen ;). Brownies abkühlen lassen, wenn die Erdnussbutter-Creme drauf soll.
- Margarine und Erdnussbutter in eine Rührschüssel geben und den Puderzucker rein sieben.
- Mit dem Handrührer mit Rühraufsatz oder der Küchenmaschine mit Flachrührer verrühren, bis sich alles zu einer Masse verbunden hat. Dann nach und nach den Vanille-Extrakt und die Pflanzenmilch löffelweise dazu geben.
- Die Creme sollte von der Konsistenz her gut verstreichbar sein. Wenn sie noch zu fest ist, noch mal etwas Pflanzenmilch dazu geben.
- Nun die Creme auf die Brownies verstreichen. Wie man sieht konnten wir es nicht abwarten und haben schon einige Stücke weg genascht ;).
- Zu guter letzt die Schokolade schmelzen und in einen Gefrierbeutel geben, eine Ecke abschneiden und wilde Muster nach Belieben über die Brownies spritzen.
- Ein Trick von mir: Ich packe die Schokolade in den Gefrierbeutel, klippe ihn zu, erwärme Wasser im Wasserkocher (nur erwärmen, nicht kochen!!) und gebe dann den Beutel mit der Schokolade rein.
- Nach einigen Minuten ist die Schokolade dann schon ganz gut geschmolzen. Wenn nicht, dann den Beutel gut durchkneten und wieder für einige Minuten in das warme Wasser im Wasserkocher legen.
- Brownie nun in 5x5 cm große Stücke schneiden :).
Inspiriert wurde ich von diesem Rezept :).