Schon des Öfteren wurde ich nach Silikonbackformen gefragt und ob man wirklich gut mit ihnen backen könne. Und schon des Öfteren habe ich mich über schlechte Silikonbackformen aufgeregt. Gerade die Produkte von Xenos haben mich nicht immer überzeugt, weil man sich einfach nicht auf die Qualität verlassen konnte. Einige Sachen waren einfach klasse - andere hingegen sind bei mir nach ausgiebigen Tests und Rettungsversuchen letzten Endes im Mülleimer gelandet. Dennoch verwende ich unglaublich gerne Silikon in der Küche, denn wenn man eine so volle Küche hat wie ich, freut man sich, wenn man die Silikonformen bedenkenlos zusammengeknautscht ganz platzsparend in eine Box stopfen kann. Die Antihaftwirkung von Silikon hat mich auch überzeugt, auch wenn ich dabei feststellen musste, das die bei billigen Silikonformen häufig sehr enttäuschend ist und gute Silikonformen einfach auch ihren Preis haben. Silikonwerkzeuge finde ich auch gut, denn durch die Antihaftwirkung bekommt man sie gut sauber und sie sind hitzebeständig und rutschfest.
Was ist aber eigentlich mit Silikonbackmatten? Sie sollen einerseits ja wie Silikonbackformen auch für den Backvorgang im Ofen vorgesehen sein, und andererseits auch außerhalb des Ofens als Unterlage ihren Einsatz finden. Auf meinem Blog sieht man häufiger mal meine rote oder lilane Silikonbackmatte, vor allem beim Ausrollen von Plätzchenteig, Fondant und Blütenpaste. Jedoch nie wirklich als Backmatte im Backofen. Nicht, dass ich es nicht probiert hätte. Obwohl alle meine Backmatten ausdrücklich auch für den Gebrauch im Backofen vorgesehen sind, musste ich feststellen, dass dennoch nicht alle dafür geeignet sind. Dafür haben alle ihre Stärken und ihre Einsatzgebiete. Wie? So kompliziert? Ja, leider.
Hier nun die Silikonbackmatten, über die ich schreiben werde:
- Rot: Silikonbackmatte von Tchibo (mir freundlicherweise von Tchibo 11/2012 zur Verfügung gestellt, mehr dazu in diesem Artikel).
- Lila: Silikonbackmatte von Xenos (gekauft irgendwann 2010 oder 2011).
- Weiß-grau: Silikonbackmatte von Silikomart (mir freundlicherweise von Silikomart 06/2013 zur Verfügung gestellt).
Als Backpapier-Ersatz beim Plätzchenbacken
Die rote Silikonbackmatte von Tchibo ist ziemlich groß, und ich wollte sie nicht zerschneiden, weswegen ich leider nichts zu den Backeigenschaften der Tchibo-Matte sagen kann. Mit meiner lilanen Silikonbackmatte (Xenos), die der Tchibo-Backmatte recht ähnlich ist, habe ich jedoch keine guten Erfahrungen gemacht :(. Die Xenos-Matte passt haargenau auf mein Backblech, was ich sehr positiv fand. Im Ofen hat sich die Matte jedoch durch die Hitze ausgedehnt und ist ganz wellig geworden, was zu total deformierten Plätzchen geführt hat!
Als ich dann die Matte von Silikomart zugeschickt bekommen habe, war ich also erst einmal skeptisch und habe sie genauer unter die Lupe genommen. Auf amerikanischen Blogs sehe ich häufiger Backmatten, die so ein Gitter und so einen grauen oder auch braunen Rahmen haben, und die offensichtlich zum Plätzchenbacken verwendet werden. Meine Vermutung - nämlich, dass das Gitter dafür sorgt, dass die Matte sich nicht nach allen Seiten ausdehnt - hat sich nach einigen Testdurchläufen bestätigt!
Fazit: Mit Silikonbackmatten lässt es sich also doch backen! Nur sollte man darauf achten, ein Exemplar zu erwischen, das sich nicht durch die Hitze im Ofen ausdehnt und einem das Gebäck ruiniert. Und nur weil auf der Verpackung steht, dass die Backmatte für die Verwendung im Ofen geeignet ist, heißt das noch lange nicht, dass sie tatsächlich was dafür taugt! Ein eingearbeitetes Gitter zur Stabilisierung funktioniert tatsächlich sehr gut, und ich ziehe diese Silikonbackmatte von Silikomart auf jeden Fall Backpapier vor. Nicht nur, weil sie wiederverwendbar ist, sondern auch, weil sie rutschfest ist und so beim Einschieben des Blechs in den Ofen nicht alles verrutscht und man dann doch wieder Plätzchen hat, die nach dem Backen krumm und schief sind.
Silikonmatten zum Ausrollen von Teig, Fondant und Blütenpaste
Was ich an Silikonwerkzeugen sehr schätze ist ihre Antihaftwirkung. Das macht Silikonbackmatte als Unterlage zum Ausrollen von Teig, Fondant und Blütenpaste fast unschlagbar. Denn man braucht nicht mehr so viel Mehl bzw. Puderzucker oder Stärke zum Bestäuben der Arbeitsfläche. Aber auch da gibt es Unterschiede!
Die rote Matte von Tchibo eignet sich durch die Markierungen in Form von Vertiefungen (Durchmesser und Lineal) nämlich vorrangig für das Ausrollen von Teig und Fondant. Die kreisrunden Markierungen (bis ø 30 cm) sind besonders hilfreich, wenn man recht viel Fondant für das Überziehen von Torten ausrollen muss. Da die Matte sehr groß ist, kann man auch gemütlich den Teig darauf ausrollen, ohne dass er dann doch zur Hälfte auf der Arbeitsfläche landet. Allerdings sind die Vertiefungen auch der Grund, warum die Backmatte nicht so gut für das Ausrollen von Blütenpaste bei der Verarbeitung von Zuckerblumen geeignet ist, da die Vertiefungen an der Rückseite ein Muster hinterlassen.
Die lilane Matte von Xenos eignet sich durch ihre Weichheit wiederum gut für das Ausrollen von Blütenpaste. Denn Blütenpaste muss für Zuckerblumen ziemlich dünn ausgerollt werden und die weiche Matte sorgt dafür, dass die Blütenpaste nicht so schnell beim Ausrollen reißt. Allerdings ist die Matte einfach nicht groß genug, um große Mengen Teig oder Fondant darauf auszurollen, da dann alles übersteht und man sich die Matte dann sparen kann.
Die weiß-graue Matte von Silikomart hingegen eignet sich zwar auch relativ gut zum Ausrollen von Blütenpaste, sie ist aber härter und das Gitter kann dann manchmal auch ein ganz leichtes Muster an der Rückseite hinterlassen. Die Matte von Silikomart ist wie die Matte von Xenos genauso groß wie ein Backblech, also auch zu klein für größere Mengen Teig oder Fondant.
Silikonmatten als Rutschschutz
Wofür ich Silikonmatten auch ganz gerne benutze, ist als Rutschschutz. Einfach unter die Rührschüssel stellen und es lässt sich gleich besser mit dem Handmixer rühren. Man kann auch gut einen heißen Topf drauf stellen, obwohl ich dafür die Matten eigentlich zu groß finde. Auch unter einem Tablett oder einem Backblech machen sich die Matten gut übrigens :). Dann fliegt nicht gleich alles um, wenn man wie ich gerne mal in der Hektik etwas umschmeißt. Und mir ist in de Tat beim Plätzchenbacken schon das eine oder andere Blech mit Plätzchen heruntergefallen. Wer das kennt, weiß, wie sehr man sich darüber ärgert.
Am besten eignet sich dafür die Matte von Silikomart. Sie ist sowohl auf der Ober- sowie auf der Unterseite rutschfest. Die Matte von Tchibo ist weder auf der Ober- noch auf der Unterseite besonders rutschfest. Dennoch ist es besser, die Matte zu verwenden als gar keine. Die Matte von Xenos hingegen ist auf der Unterseite sehr schön rutschfest, auf der Oberseite jedoch etwas rutschiger. Sie hat aber dennoch insgesamt eine bessere Haftung als die Matte von Tchibo.
Fazit
Ich würde auf keine meiner drei sehr unterschiedlichen Silikonmatten verzichten wollen. Sie haben alle ihre Stärken und ihre Schwächen. Was für eine Matte ihr kauft, solltet ihr also von der Verwendung abhängig machen. Ich persönlich möchte mir noch eine Matte von Silikomart für das Plätzchenbacken zulegen, weil man ja gerade beim Plätzchenbacken immer gleich mehrere Bleche in den Ofen schiebt und eine Matte dann nicht ganz ausreicht. Für das Ausrollen reichen mir meine Matte von Tchibo und die von Xenos, mehr brauche ich nicht :).
Nele
Hey Shia,
wie sieht es aus mit Weichmachern in den Silikonmatten?
Liebe Grüße
Patrick
Also wir benutzen zum Ausrollen von Fondant ebenfalls die Silikonbackmatten. Die Antihaftbeschichtung ist einfach ein Segen. Zum Backen selbst eigentlich weniger, da wir nach einigen Backvorgängen leider feststellen mussten, dass sich die Matten ein wenig zusammenschmolzen. Kann aber auch daran liegen, dass es wirklich günstige Matten vom Discounter waren. Vielleicht werde ich mir auch die Xenos Matte kaufen. 😉
Danke für den ausführlichen Artikel und einen frohen Nikolaustag! 🙂
Patrick
shia
Hi Patrick!
Die Xenos-Silikonbackmatte war die, die dich beim Backen gewellt hat ;). Also lieber nicht dafür holen. Und zum Ausrollen von Fondant ist sie zu klein. Da sie aber ganz gut "gepolstert" ist, nehm ich sie gerne für Blütenpaste.
Hoffe, du hast nicht bereits die von Xenos gekauft...
Liebe Grüße,
Shia
Natali aka Luna
Ich hatte mir mal Silikonbackmatten im Aldi geholt. Nach ein paar Durchgängen im Backofen sahen sie aber doch ziemlich unansehnlich aus. Nachdem ich dann auch noch eine Pizza auf der Matte (und die Matte leider gleich mit) zerschnitten hatte, bin ich doch wieder zu Papier gewechselt. Für Fondant benutze ich einfach so eine Wachstuchtischdecke. Da klebt nix großartig an und zurechtschneiden geht auch. Nur backen halt nicht, aber dafür hab ich ja wieder das Papier 🙂
shia
Hi Luna :)!
Ich musste so lachen, als ich gelesen habe, dass du die Matte darunter gleich mitzerschnitten hast :D! Hm, meine Matte von Silikomart (die, die ich auch in den Backofen schiebe) sieht noch ganz gut aus... Mal sehen, vielleicht ändert sich das ja noch :D. Eine Wachstischdecke hatte ich zeitweise auch, aber die war mir unten zu rutschig und das Muster war natürlich jenseits jeden guten Geschmacks :D.
Ich benutze ja auch noch Backpapier für diverse Zwecke, aber ich muss schon sagen, dass ich die Matte zum Backen einfach praktischer finde :). Und ich find auch immer Wegwerf-Ware doof. Aber wer weiß, wie viele Resourcen die eine Silikonbackmatte in der Produktion verbraucht :D.
Liebe Grüße lieb Luna :D,
Shia