Update vom 22.02.2013: Hier habe ich einen Artikel veröffentlicht, der ausführlich den Unterschied zwischen Blütenpaste, Fondant und Modellierfondant beschreibt und auch viele Fragen zu Blütenpaste beantwortet. Ein FAQ zu den Lebensmittelfarben für Fondant & Co. findet ihr außerdem hier. Ansonsten wurde auch schon vieles in den Kommentaren zu diesem Artikel beantwortet. Wenn ihr dennoch Fragen habt, dann könnt ihr mir natürlich auf diesem Artikel hier kommentieren :).

An "richtige" (=lebensechte) Blüten habe ich mich noch nicht herangetraut, aber auch bei einfachen Blumen wie diese Osterglocke und anderen Deko-Elemente ist Blütenpaste gefragt :).
Blütenpaste ist - wie Fondant - eine Art Zuckerpaste (komplett essbar), die aber - im Gegensatz zu Fondant - viel formbarer (und somit auch sehr dünn ausrollbar) ist und hart austrocknet. Aufgrund dieser Eigenschaften ist diese Masse auch gerade für Zuckerblumen besonders geeignet, denn man will ja keine 5mm dicken Blütenblätter, die auch noch beim Formen reißen und dann wieder in sich zusammenfallen ;). Ich muss aber sagen, dass ich persönlich finde, dass Blütenpaste nicht besonders schmeckt (das CMC in der Blütepaste ist nämlich glitschig). Ich nehme also vor dem Verzehr immer die Deko-Elemente aus Blütenpaste ab. Den Artikel zu den Osterglocken auf den Bildern findet ihr hier.

So sah die fertige Osterglocke dann aus. Dass sie auf einem Cupcake ist, sieht man auf dem Foto leider nicht so gut.
In diesem Artikel möchte ich euch das Rezept für die Blütenpaste, die ich immer verwende, vorstellen. Gefunden habe ich das Rezept auf dem von mir immer wieder erwähnten 😀 Motivtorten-Blog von Tortentante (Link zum Rezept auf dem Blog von Tortentante hier). Dieses Rezept ist sehr einfach und schnell gemacht, und wie gesagt, habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht :).
Rezept für ca. 250 g Blütenpaste
Die fertige Blütenpaste ist im Kühlschrank 6 Monate haltbar, eingefroren sogar einige Jahre.

CMC, Eiweiß, Puderzucker, Palmin Soft 🙂
Zutaten:
225 g Puderzucker
1 Eiweiß, Größe L
2 TL (wichtig: ich verwende immer die genormten Messlöffel, 2 TL entsprechen 4 gestrichenen "normalen" TL) CMC (im Handel bei Schlecker oder Kaufland als Kukident Haftpulver für die Dritten erhältlich ^^ - Achtung: Keine Haftcreme und kein Haftpulver mit anderen Zutaten außer CMC!!)
Außerdem:
etwas Palmin Soft zum Einfetten der Hände (wer kein Palmin Soft zu Hause hat, kann die Hände auch mit Rapsöl einfetten, hat bei mir zumindest auch funktioniert)
Equipment:
Küchenwaage
Messlöffel
2 Rührschüsseln
Sieb
Handrührgerät mit Rühraufsatz (Tortentante verwendet eine Küchenmaschine, da ich leider keine besitze, greife ich zum Handrührgerät ;). Allerdings habe ich auch schon gelesen, dass Handrührgeräte Blütenpaste nicht schaffen. Meiner schafft das, ist allerdings auch ein teureres Markengerät mit mehr "Wumms" dahinter...)
Esslöffel
Teigschaber
Frischhaltefolie
Gefrierbeutel mit Zip oder zusätzlich einen Clip
- Puderzucker in eine große Rührschüssel sieben.
Ich empfehle zum Sieben von Puderzucker einen großen Sieb und einen Esslöffel. Die Mehlsiebe mit Siebmechanismen zum drücken u.ä. brauchen für größere Menge Puderzucker einfach viel zu lange - und danach tut auch noch die Hand weh 🙁
- Eiweiß in die andere Rührschüssel geben und mit dem Handrührgerät zuerst auf mittlerer, dann auf höchster Stufe ca. 20 Sekunden schaumig schlagen.
Das Eiweiß muss nur kurz schaumig geschlagen werden
- Nun das Handrührgerät auf niedriger Stufe laufen lassen und esslöffelweise den gesiebten Puderzucker zum Eiweiß geben bis nur noch ca. 2 Esslöffel vom Puderzucker in der Rührschüssel zurück bleiben.
Diese Eiweiß-Puderzucker-Mischung ist im Grunde auch schon Royal Icing (Zuckerguss zum Sprizen)
- Jetzt das Handrührgerät wieder auf höchste Stufe schalten und ca. 4-5 Minuten schlagen, bis die Masse seidig glänzt und beim Herausziehen der Rührstäbe Spitzen form, die sich aber von allein wieder zur Seite neigen (sogenannte "weiche Spitzen").
- Die Masse wieder auf niedrigster Stufe schlagen und dabei das CMC langsam einrieseln lassen. Danach auf höchster Stufe einige Sekunden schlagen. Dabei merkt man, wie die Masse fest geworden ist.
So sieht es beim Einrieseln des CMC aus.
- Das Handrührgerät abstellen und die Hände mit Palmin Soft einfetten. Nun mit einem Teigschaber die Masse aus der Rührschüssel in die zweite Rührschüssel mit dem Puderzuckerrest geben.
Ich knete immer gerne in einer Rührschüssel statt auf der Arbeitsplatte, weil ich faul bin und sich die Rührschüssel (zumindest gefühlt) leicher wieder säubern lässt als die Arbeitsplatte :D.
- Mit den eingefetteten Händen in der Rührschüssel den Puderzucker unter die Masse kneten. Dabei Hände ggf. nachfetten.
- Die fertige Blütenpaste nun zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und anschließend in einen Gefrierbeutel geben und diesen mit dem Clip luftdicht verschließen. Bei Gefrierbeuteln mit Zip einfach den Zip zuziehen.
Nur noch in einen Gefrierbeutel packen und luftdicht abklipsen - und ab in den Kühlschrank :).
- Die Blütenpaste mindestens 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Soll die Blütenpaste eingefroren werden, sollte sie vorher dennoch 24 Stunden im Kühlschrank ruhen!
- Die Blütenpaste rechtzeitig vor dem Verarbeiten aus dem Kühlschrank nehmen, sodass sie dann Zimmertemperatur hat. Dann mit eingefetteten Händen geschmeidig kneten, ggf. einfärben und dann weiter verarbeiten. Wichtig ist, dass ihr immer nur so viel von der Blütenpaste nimmt, wie ihr braucht und den Rest wieder gut luftdicht wegpackt, da Blütenpaste sehr schnell austrocknet!
Nährwerte für die gesamte Masse*:
981 kcal
3.6 g Eiweiß
224.8 g Kohlenhydrate
- davon 224.8 g Zucker
5.1 g Fett
- davon 0 g gesättigt
0 g Natrium
* Da ich leider keine Nährwertangaben für CMC finden konnte, habe ich der Berechnung 225 g Puderzucker, 1 Eiweiß (L) und 1 TL (5 g) Palmin Soft zugrunde gelegt.