Am Wochenende waren wir in Bielefeld, um eine Freundin zu besuchen und wir haben noch alle zusammen lecker bei Kaffee und Kuchen gesessen. Ich hatte einen Nusskuchen nach dem Rezept von der lieben Mama einer Freundin gebacken, den ich hier auch noch vorstellen werde (allerdings werde ich ihn dazu noch einmal backen, weil er mir nämlich nicht ganz so gut gelungen ist, wie ich es gerne gehabt hätte, was aber zum Glück dem Geschmack nicht geschadet hat).
Zum Kaffee hatte der Papa unserer Freundin in Bielefeld einen leckeren Marmorkuchen nach dem Rezept seiner Oma - der Oma Anni John - mitgebracht, das ich mir natürlich sofort geben lassen musste :D.
Ein Marmorkuchen ist ein einfacher Rührkuchen, der schnell gemacht ist und auch eigentlich immer gut ankommt :). Wichtig ist, dass
- alle Zutaten die gleiche Temperatur (Zimmertemperatur) haben, weil z.B. Eier direkt aus dem Kühlschrank die weiche Butter/Margarine stellenweise wieder erhärten lassen können.
- man den Teig nach Zugabe des Mehls nicht überrührt, da sich sonst Gluten bildet und der Teig dann nicht mehr aufgehen kann.
Rezept für eine Gugelhupfform ø 24 cm oder ~ 2 Liter bzw. eine Kranzform ø 26 cm
Durckversion ohne Bilder hier. Angaben zu Abkürzungen und Einheiten hier.
Achtung: Da ich selbst leider keine Gugelhupfform besitze, kann ich leider keine sichere Einschätzung zum Durchmesser bzw. zur Mengenangabe bzgl. der Gugelhupfform machen. Ich habe die Mengen des Rezeptes mit anderen Rezepten für Kuchen in Gugelhupfformen verglichen und so abgeschätzt. Ich habe den Kuchen in einer Kranzform mit einem Durchmesser von 26 cm gebacken.
Rührteig:
300 g Butter oder Margarine
275 g Zucker
1 Pck. Vanillinzucker
1 Prise Salz
3-4 Eier (ich habe 4 Eier - sogar Größe L - verwendet)
500 g Mehl
1 Pck. Backpulver
125 ml Milch
1 Schluck Rum (ich habe 3 EL Rum genommen)
Zusätzlich zum schokoladigen 'Einfärben' des Teiges:
Kakao, ungesüßt nach Belieben (ich habe 4 EL genommen)
Zucker nach Belieben (ich habe keinen Zucker mehr dazu gegeben, sondern stattdessen 100 g zerhackte Vollmilch-Schokolade untergerührt)
Milch nach Belieben (ich habe 3 EL Milch dazu gegeben)
Optionaler Schokoguss mit Mandelblättchen:
100 g Vollmilch-Kuvertüre
1 EL Speiseöl
2-3 EL gehobelte Mandeln
Equipment:
Küchenwaage
Messbecher
Mind. 1 Rührschüssel
Handrührgerät mit Rühraufsatz
Evtl. Messer
Evtl. Schneidebrett
Evtl. Teigschaber
Kuchenform, entweder eine klassische Gugelhupfform (ca. ø 24 cm) oder eine Kranzform ø 26 cm
Gabel
Kuchenrost/Rost vom Ofen
- Falls Schokolade in den dunklen Teil untergehoben werden soll, Schokolade zerkleinern. (Anleitung hier)
- Die Backform Butter/Margarine/Öl einfetten (außer bei Silikonformen!). Viele streuen die Formen nach dem Einfetten auch mit Mehl oder Paniermehl aus (nicht möglich, wenn mit Öl eingefettet!). Ich selbst habe dies noch nie gemacht. Bei mir reicht das Einfetten mit Öl vollkommen. Die Kranzform, in der ich den Kuchen hier backe fette ich nicht einmal ein, da sie eine sehr gute Teflonbeschichtung hat und auch noch relativ neu ist ;).
- Den Backofen auf 180ºC Ober- und Unterhitze vorheizen. Da der Marmorkuchen durch die Größe lange backen muss, empfehle ich Ober- und Unterhitze statt Heißluft, damit der Kuchen am Rand während des Backen nicht schon zu stark austrocknet. (Mehr zum Thema 'Besser Ober-/Unterhitze oder Heißluft?' hier)
- Die weiche Butter oder auch Margarine (ich nehme Butter, wegen der gesundheitsgefährdende Transfette in Margarine!) in einer Rührschüssel mit dem Handrührgerät auf mittlerer bis höchster Stufe (am besten auf niedriger Stufe anfangen und beim Rühren hochschraben) schaumig rühren.
- Nach und nach Zucker, Vanillinzucker und Salz unterrühren.
- Die Eier einzeln nacheinander dazu geben und jeweils ca. ½ Minute verrühren.
- Mehl und Backpulver zusammen in 2-3 Portionen in die Rührschüssel sieben. Zwischen den Portionen die Milch dazu geben und auf mittlerer Stufe verrühren.
- Den Rum dazu geben und nur kurz verrühren.
- Entweder ⅓ des Teiges abnehmen und in eine separate Rührschüssel füllen oderschon ⅔ des Teiges in die Backform füllen, sodass ⅓ in der Rührschüssel zurück bleibt (dies ist die einfachere der 2 Möglichkeiten!). Dazu nimmt man am besten einen Teigschaber, aber zur Not geht es auch mit einem möglichst großen Esslöffel oder einem etwas stabileren Salatlöffel.
- Das eine Drittel mit dem dem Kakaopulver, ggf. Zucker und der Milch kurz auf mittlerer Stufe mit dem Handrührgerät nur kurz verrühren.
- Falls Schokolade dazu gegeben werden soll, die Schokolade mit einem Teigschaber oder auch einem einfachen Esslöffel unterheben.
- Falls der helle Teig schon vorher in die Form gefüllt wurde (die einfachere Möglichkeit), einfach den dunklen Teig darauf verteilen und eine Gabel spiralförmig einmal durch den Teig ziehen. Die andere Möglichkeit ist es, abwechselnd einen großen Klacks vom dunklen und vom hellen Teig in die Form füllen und dabei immer einen hellen Klacks auf einen dunklen setzen und umgekehrt. Danach ebenfalls eine Gabel spiralförmig einmal durch den Teig ziehen.
- Den Kuchen 50-60 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Um zu testen, ob der Kuchen schon fertig ist, mit einem Holzstäbchen reinpicksen (Stäbchentest). Wenn das Holzstäbchen sauber wieder herauskommt (also nichts am Holzstäbchen hängen bleibt), ist der Kuchen fertig und kann rausgenommen werden.
- Den Kuchen in der Form auf ein Rost (ich nehme dazu das Rost vom Ofen) 10 Minuten abkühlen lassen, aus der Form lösen und dann vorsichtig auf ein Kuchenrost stürzen.
Ich packe den Kuchen zum Abkühlen in Frischhaltefolie ein, damit er dabei nicht weiter austrocknet und saftig bleibt. Das ist aber Geschmackssache; in der Frischhaltefolie gibt es nämlich danach keine knackige Kruste.
- Ich habe den abgekühlten Kuchen dann noch mit einem Schokoguss überzogen und mit gehobelten Mandeln (=Mandelblättchen) bestreut. Hierzu die Vollmilch-Kuvertüre mit 1 EL Speiseöl (ich nehme Rapsöl) schmelzen. (Anleitung zum Schokoladeschmelzen in der Mikrowelle hier. Anleitung für das Schmelzen im Wasserbad hier. Ich bevorzuge die Methode in der Mikrowelle!) Den Schokoguss mit einem Löffel gleichmäßig auf der Kuchenoberfläche verteilen und die Mandelblätten darüber streuen. Den Guss hart werden lassen (oder auch direkt essen... ;)).
Nährwerte für den gesamten Kuchen inkl. Schokoguss*:
6906 kcal
112.5 g Eiweiß
757.7 g Kohlenhydrate
- davon 391.5 g Zucker
365.4 g Fett
- davon 228.2 g gesättigt
8.8 g Natrium
* Diese Angaben gelten für meine Version mit Butter, 4 Eier Größe L, fettarme Milch 1.5% Fett, 3 EL Rum, 4 EL Kakao, Vollmilch-Kuvertüre, Rapsöl und 2 EL Mandelblättchen.
Heike Kohnen
wie wäre es, bzw. wie färbe ich den Kuchen in blau und rot??
Saskia
Hi,
ich möchte den Kuchen eckig backen und dann mit Fondant überziehen. Meinst du das geht? Und kann ich bei den Mengenangaben bleiben?
Danke schonmal 🙂 LG
Mona
Hallo Shia,
DAS Rezept, nur etwas weniger Zucker und ohne Rum habe ich vor vielen Jahren auf der Romi-Margarine (gibts die noch??) entdeckt und ist zu unserem Lieblingsmarmorkuchen geworden.
Mittlerweile backe ich auch mit Butter, Rohrohrzucker, Dinkelmehl und statt Milch gebe ich einen Becker Schmand mit rein. So wird er noch saftiger!
Deine Seite finde ich übrigens richtig toll 🙂
LG
shia
Hi Mona!
Romi-Margarine kenne ich gar nicht (mehr?) :D. Musste ich glatt googeln eben! Ob die liebe Oma Anni John das Rezept wohl daher hat? Wäre ja witzig.
Und Dinkelmehl benutzen inzwischen ganz viele! Muss ich auch mal probieren :).
Liebe Grüße,
Shia
Deli
Liebe Shia ,
Ich mache heute den Kuchen zum 7.Mal er hatte mich sofort begeistert! Er ist so lecker !!! Saftig und schokoladig !!!!
LG Marleen ♡♥♡♥♡♥
shia
Hi Deli!
Oh, zum 7. Mal :)! Freut mich total, dass dir der Kuchen so gut schmeckt! Die Oma Anni John würde sich darüber sicherlich auch total freuen :).
Liebe Grüße,
Shia
Sandy
Hallo Shia,
ich hab mich heute mal an deinem Marmorkuchen versucht, bin gespannt wie er schmeckt 🙂
Ich hab allerdings die Hälfte der Butter durch Apfelmus ersetzt. Mal sehen!
Danke für das Rezept, deine Seite hier ist wirklich super.
liebe Grüße
shia
Hi Sandy!
Apfelmus klingt lecker :). Bestimmt hat er gut geschmeckt!
Ganz liebe Grüße,
Shia
Gaby
sieht sehr lecker aus! Liebe Shia gibt es vielleicht auch ein Rezept eines veganene Marmorkuchens? Das wäre super liebe Backfee Shia.
shia
Hi Gaby!
Oh je, deinen inzwischen ja wirklich schon etwas älteren Kommentar sehe ich leider erst jetzt! Es tut mir echt leid, dass er mir so durchgerutscht ist >.< !! Ein Rezept für einen veganen Marmorkuchen habe ich nicht, aber ich habe ein Grundrezept für einen veganen Biskuit, den du ganz leicht zu einem Marmorkuchen abändern kannst!
Mensch, das ist aber bestimmt jetzt auch schon viel zu spät :(.
Ich hoffe, du verzeihst es mir...
Liebe Grüße,
Shia
Sushi
Sehr lecker, und auch optisch ein Hit mit den Mandeln und der Schokiglasur ...^
Shia
schade, dass oma anni john das lob nicht mehr bekommen kann.. aber sie hätte sich sicherlich sehr darüber gefreut ^^!