Hintergrund
Brownies sind so ein Zwischending zwischen Schokoladenkuchen und Schokoladen-Cookies. Da dem Teig kein Backtriebmittel zugesetzt wird ist ihre Konsistenz dichter als die eines normalen Kuchens und erinnern eher an die saftig-feuchte Konsistenz von amerikanischen Cookies. Die ersten Brownies wurden 1893 im Palmer House Hotel in Chicago für die World's Columbian Exposition auf Anfrage von der Geschäftsfrau Bertha Palmer kreiert. Bertha Palmer wollte ein Dessert für die Damen, das kleiner ist als ein gängiges Stück Kuchen und das man direkt aus der Lunchbox essen kann. Die Brownies damals wurden mit einem Aprikosenguss und Walnüssen angeboten, und auch heute kann man sie noch im besagten Hotel - das inzwischen jedoch Palmer House Hilton heißt - die nach dem Originalrezept gebackenen Brownies bestellen.
Was macht meine Brownies aus?
Diese Brownies habe ich vorgestern für einen Geburtstag gebacken. Mein Rezept ist inspiriert von diesem Rezept von Stephanie Jaworski, das sie wiederum aus Lewis, Matt / Nelson, Alison (2004): Chocolate Bar, Philadelphia: Running Press hat. Obwohl ich eigentlich nicht zu den Schokoladensüchtigen zähle (meine Schwäche sind eindeutig Gummitiere..) stehe ich total auf diese Brownies. Wenn ihr Brownies nach diesem Rezept backt, werdet ihr schön saftige, intensiv-schokoladige Brownies bekommen, die nicht zu dicht sind wie es bei manchen Brownies der Fall ist. Ich habe dieses Rezept simple gehalten, sodass sie auch schnell gemacht sind. In vielen Brownies-Rezepten werden die Eier getrennt und das Eiweiß zu Eischnee geschlagen. In meinem Rezept kommen im Grunde einfach alle Zutaten nacheinander in die Rührschüssel, werden gut eingerührt und der Teig ist fertig. Da ich keine Butter bzw. Margarine, sondern Öl verwende, muss auch das Fett vorher nicht noch geschmolzen werden.
Ich backe übrigens sehr gerne und häufig mit Speiseöl (ich nehme immer Rapsöl), da es gesünder ist als Butter und im Gegensatz zu Margarine keine Transfettsäuren enthält. Butter verwende ich auch für gewisse Sachen auch gerne, vor allem weil man wegen der Konsistenzeigenschaften nicht für alles Öl verwenden kann (z.B. Mürbeteig), aber wegen der genannten Transfettsäuren benutze ich nie Margarine und empfehle den Ersatz der Butter durch Speiseöl wo möglich. In diesem Rezept könnt ihr das Speiseöl und die Milch durch 350 g Butter ersetzen.
Tipps:
- Die Qualität der Brownies steht und fällt mit der Qualität der Schokolade. Ihr könnt also am besten eure Lieblingsschokolade nehmen. Da ich keine Lieblingsschokolade habe und mit meiner Kuvertüre sehr zufrieden bin, nehme ich Kuvertüre.
- Brownies müssen gegen Ende der Backzeit gut im Auge behalten werden! Am besten 5-7 Minuten vor Ende der angegebenen Backzeit schon einmal eine Stäbchenprobe machen: wenn schon nichts mehr am Stäbchen hängt, dann sofort raus mit dem Blech, denn dann sind sie schon zu lange drin gewesen.. Bei Brownies muss bei der Stäbchenprobe noch etwas am Stäbchen hängen bleiben! Natürlich auch nicht zu viel, sondern ein kleines Bisschen (siehe Foto weiter unten). Schon 1, 2 Minuten Backzeit könnnen Brownies zu trocken werden lassen.
- Brownies schmecken besonders gut warm serviert! Man kann sie also entweder direkt nach dem Backen oder kurz in der Mikrowelle aufgewärmt mit einer Kugel Eis servieren - sehr lecker!!
- Brownies kann man im Tiefkühlfach bis zu 2 Monaten aufbewahren! Einfach bei Zimmertemperatur oder über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen.
- 425 g Schokolade, am besten eure Lieblings-Zartbitterschokolade
- 300 ml Öl, geschmacksneutral
- 6 EL Kakaopulver
- 350 g Zucker
- 3 Pck. Vanillinzucker
- ½ TL Salz
- 3 EL Milch
- 9 Eier
- 300 g Mehl
- 350 g weiße Schokolade (ihr könnt die weiße Schokolade auch durch Nüsse, Smarties oder zerkleinerte Oreos ersetzen)
- Das Backblech einfetten und mit Backpapier auslegen. Durch das Fett haftet das Backpapier gut am Backblech und verrutscht nicht, wenn z.B. der Teig eingefüllt wird. Ich tunke zum Einfetten einfach einen Pinsel in das für den Teig abgemessenes Öl ;).
- Ofen auf 175ºC Ober- und Unterhitze vorheizen. Heißluft empfehle ich für Brownies nicht, da das Gebäck bei Heißluft immer mehr austrocknet als bei Ober- und Unterhitze, und wir wollen unsere Brownies schließlich schön saftig haben :).
- Weiße Schokolade zerkleinern. (Eine Anleitung zum Zerkleinern findet ihr hier.)
- Zartbitterschokolade schmelzen. (Eine Anleitung zum unaufwendigen Schokoladenschmelzen in der Mikrowelle findet ihr hier.)
- Die geschmolzene Schokolade und das Öl in die Rührschüssel geben und mit dem Schneebesen gut vermischen.
- Das Kakaopulver, den Zucker, den Vanillinzucker, das Salz und die Milch dazugeben und gut verrühren.
- Die Eier nacheinander dazugeben; nach jedem Ei gut verrühren.
- Das Mehl dazugeben und verrühren. Die Konsistenz des Teiges nach der Zugabe aller Zutaten außer der weißen Schokolade ist nicht sehr flüssig, aber auch nicht sehr fest. Sie muss so sein, dass es schon leicht anstrengend ist, den Teig mit dem Schneebesen zu vermischen.
- Die weiße Schokolade zum Teig geben und mit einem Kochlöffel bzw. Teigschaber unterrühren.
- Den Teig auf das Backblech geben und mit einem Tortenheber gleichmäßig verstreichen. Je gleichmäßiger ihr den Teig auch in den Ecken und am Rand verstreicht, desto gleichmäßiger hoch gehen die Brownies auf. Ich mag es, wenn die Brownies am Rand genauso hoch sind wie die in der Mitte 😉
- Im Backofen auf mittlerer Schiene ca. 25 Minuten backen. 5-8 Minuten vor Ende der Backzeit eine Stäbchenprobe mit einem Zahnstocher machen. Wenn noch ein Bisschen vom Teig am Zahnstocher hängen bleibt, sind die Muffins fertig. Wenn noch flüssiger Teig oder sehr viel Teig am Zahnstocher hängen bleibt, noch etwas im Ofen lassen.
- Brownies aus dem Ofen nehmen und ca. 15 Minuten im Backblech abkühlen lassen. Dabei löst sich der fertige Teig durch den hohen Fettgehalt weitesgehend von allein vom Rand. Den Rest mit einem möglichst stumpfen Messer vom Rand lösen.
- Um schöne, gleichmäßige Stücke zu schneiden ein Lineal am Rand des Backbleches anlegen, 5 cm Stücke abmessen und mit einem Messer markieren.
- Dann mit dem Lineal in Stücke schneiden, damit die Kanten auch gerade werden.